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Ist der Profisport wetterfühlig?

Fit bei jedem Wetter, 23.06.2014

Hochinteressante Ergebnisse im Bereich Profifußball.

Bis heute ist die Stärke des atmosphärischen Wettereinflusses auf uns Menschen umstritten. Um den Wettereinfluss selbst bei Profisportlern nachzuweisen, haben wir über 2.200 Fußballspiele der 1. Fußball-Bundesliga in den Jahren zwischen 1997 bis 2005 ausgewertet.  Unsere Hypothese lautete:

Selbst bei den hochbezahlten Profis der 1. Bundesliga zeigt sich ein Wetterzusammenhang mit auftretender Aggressivität und Reizbarkeit.“

Bild: © CreaPro

Bei extremen Temperaturen, wenig Sonne und viel Regen kommt es häufiger zu aggressivem Verhalten, wie dies die vielen Studien in der wissenschaftlichen Literatur nahe legen. Insbesondere werden in der Literatur Kriminalitätsstatistiken zitiert, die in diesem Zusammenhang stehen.

Da die „Reizbarkeit“ von Personen im Zusammenhang mit dem Wetter kaum zu messen ist, haben wir uns überlegt, wo immer ähnliche Bedingungen (sprich Regeln) bei unterschiedlichen Wetterbedingungen über das ganze Jahr gelten. Bei Fußballspielen, egal ob zwischen Bundesliga- oder Nationalmannschaften, ist dies gegeben.

Seit Jahren gelten kaum veränderte Regeln. Besonders die der Fairness sind weitestgehend unverändert. Unsere Idee besteht nun darin, einen Zusammenhang zwischen der Anzahl der Regelverstöße (ausgedrückt durch gelbe, gelb-rote oder rote Karten) in den einzelnen Spielen und dem Wetter zu finden.     

Die Reizbarkeit würde sich durch eine Erhöhung der Foulanzahl (höhere Neigung zur Aggressivität) und der Wahrscheinlichkeit eine entsprechende Karte zu erhalten zeigen.

Insgesamt wurden in diesem Zeitraum etwas mehr als 4,4 Karten pro Spiel an nicht faire Spieler verteilt.

Bei der Auswertung der Spiele im Zusammenhang mit der Temperatur fällt sofort auf, dass bei Höchsttemperaturen von oberhalb von 20 °C die Anzahl der Karten signifikant absinkt.

Unterhalb von 20  °C im gleitenden Temperaturmittelbereich liegt die Anzahl der Karten deutlich niedriger und erreicht bei einer Höchsttemperatur von 28 °C ein Minimum von 4 Karten pro Spiel. Oberhalb von 29 °C nimmt die Anzahl der Karten pro Spiel wieder deutlich zu und erreicht bei Temperaturen von mehr als 30 °C das Ausgangsniveau von unter 20 °C.

Fußballspieler und ihr Verhalten sind also temperaturabhängig. Im thermischen Optimalbereich (oberhalb von 22 °C bis 28 °C) kommt es zu den wenigsten Fouls und dementsprechend zu den wenigsten Karten. Zu hohe Temperaturen und tendenziell zu niedriger Temperaturen führen zu einem höheren „Kartenaufkommen“.

 
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