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Gewitter buchstäblich

Donnerwetter!, 22.07.2007

Der Achterbahn-Sommer bringt es mit sich, dass sich im Wechsel zwischen warmer und kalter Luft immer wieder Gewitter über uns entladen. Zunächst fürchteten die Menschen den Zorn der Götter in jedem Gewitter, später den Zorn Gottes. Heute lernen schon kleine Kinder, dass wir dank Blitzableiter in Gebäuden sehr sicher sind.

Doch einige Mythen geistern noch immer durch die Köpfe. Der alte Spruch „Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen“ reimt sich zwar wunderbar, er ist und bleibt aber lebensgefährlich. Denn dem Blitz ist es herzlich egal, welche Holzart er zu Kleinholz macht oder abbrennen lässt. Wie konnten unsere Vorfahren, die mit cleveren Bauernregeln wie der zum Siebenschläfer gute Langfristprognosen erstellten, in diesem alltäglichen, lebenswichtigen Punkt so sehr einem Aberglauben verfallen?

Sie taten es nicht! Im Altdeutschen hieß es nämlich „Eichen sollst du weichen, Bucken sollst du suchen.“ Das kleine K macht den großen Unterschied: Als Bucken bezeichnete man kleine Hecken, eine Art „Gebüsch“. Und so macht die Regel auch wieder Sinn: Bei Gewitter nicht unter die großen Bäume stellen, die als hohe Punkte den Blitz zum Einschlagen „verleiten“. Besser auf freiem Feld schön klein machen. So dumm waren unsere Vorfahren also gar nicht. Nur ihre Nachfolger beim Übersetzen.
  Michael Klein
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