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Frost schlägt mit voller Wucht zu!

Gartentipps, 21.04.2017

Hohe Ernteausfälle drohen: Obstbaumblüten und Reben von teils massiven Frostschäden betroffen.

Die vergangenen beiden Nächte waren kalt, sehr kalt: Im Süden zeigte das Quecksilber am frühen Freitagmorgen regional Tiefstwerte um -10 Grad C an. Doch auch im restlichen Bundesgebiet lagen die Temperaturen zumeist im Frostbereich. Für die zarten Obstbaumblüten und austreibende Reben vielerorts ein Todesurteil.

Frostschäden an
Apfelblüte (21.04.2017)

Blüten von Obstgehölzen können schon bei Temperaturen im schwachen Minusbereich irreparabel geschädigt werden. Die letzten Frostnächte dürften besonders in den Beständen von Obstbauern und Winzern erhebliche Schäden hinterlassen haben.

Vereinzelt spricht man bereits jetzt von "totalen Ernteausfällen" - und die "kritischen Tage" sind noch lange nicht vorbei (s. unten).

Nicht selten ist man den Temperaturkapriolen schutzlos ausgeliefert, Beregnungs- oder Windanlagen, die die empfindlichen Blüten vor der Kälte schützen sollen, verfehlen häufig ihre Wirkung.

Windanlagen etwa, die sich eine Inversionslage zu Nutze machen wollen und die weiter oben befindlichen, wärmeren Luftmassen in Richtung Boden befördern sollen, entfalten nur bedingt ihren Zweck. So sind häufig selbst die milderen Luftmassen zu kalt, um die Blüten effektiv vor Frost zu schützen.

Dass es im April nachts so kalt werden kann, ist, auch wenn das für die Betroffenen kein Trost ist, übrigens völlig normal.

Im April als "Winter-Sommer-Übergangsmonat" ist es über Nordeuropa in der Regel noch sehr kalt. Kommt die Luftströmung aus dem Norden, erreicht die eisige Luft auch uns.

Bild: Achim Otto

Wirft man einen Blick auf die Wetterdaten der vergangenen Jahre zeigt sich: Im Zeitraum um den 20. April gab es in Norddeutschland an jedem zweiten Tag Bodenfrost, die Wahrscheinlichkeit liegt also bei 50 Prozent. In Süddeutschland ist sie mit 41% ein wenig niedriger. Anfang Mai sinkt sie im Norden auf 30% ab, im Süden auf 19%. Erst zum Ende des „Wonnemonats“ sinkt die Bodenfrostgefahr dann auf Werte unter der 10%-Marke. Besonders gefährlich ist im nächsten Monat der Zeitraum zwischen dem 5. und 10. Mai: In vielen Jahren gab es in diesem Zeitraum noch einmal Kälteeinbrüche, die Bodenfrostgefahr steigt kurzzeitig wieder auf über 30 % an.

Auch die Bauern in vergangenen Jahrhunderten waren sich dieser Gefahr bewusst – und fassten es in einer Bauernregel kurz und prägnant zusammen: „Was im April blüht, erfriert oft im Mai“.

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