Klimaphänomene im Pazifik- und südostasiatischen Raum

Klima, 27.02.2017

El Niño, La Niña und ihre Auswirkungen auf die Landwirtschaft

Die Wetterbedingungen im südostasiatischen und pazifischen Raum können sehr variabel sein.

Im Normalfall bläst der Südostpassatwind, welcher von den subtropischen Hochgürteln zur Äquatorialebene, der "Erdmitte", angetrieben und durch die Erdroattion abgelenkt wird, im Bereich des Äquators von Osten nach Westen. Kühles Oberflächenwasser von der südamerikanischen Küste wird so nach Westen getrieben. Durch die Verschiebung der Wassermassen entsteht ein Kreislauf.

Im südostasiatischen Raum kommt das erwärmte Oberflächenwasser an und weicht dem kalten, nährstoffreichem Wasser in genau umgekehrter Richtung aus. Also bewegt sich das kalte Wasser, welches sich wegen seiner höherer Dichte tiefer am Meeresboden befindet, von Westen nach Osten.

In den Auftriebsgebieten südamerikanischer Westküsten gelangt dieses Wasser dann an die Oberfläche. Aus diesem Grund befindet sich in diesem Gewässer auch der Humboldtstrom direkt vor der Küste.


El Niño

Hierbei handelt es sich um eine der beiden bekanntesten Klimanomalien im Pazifikraum zwischen der Westküste Südamerikas und dem südostasiatischen Raum (Indonesien, Australien).

Seit mehr als 150 Jahren kommt es hier zur Umkehrung der ursprünglichen Wettersituation in zwei- bis siebenjährigen Abständen. Die Passatwinde erschlaffen durch das schwächer werdende Hoch vor Südamerika. Ein Zurückschwappen der Wassermassen von Indonesien in Richtung Südamerika findet statt. Das erwärmte Wasser wandert so schrittweise über den Pazifik. Luftmassen werden nun nach Osten befördert, steigen über der Warmwasserschicht auf und versursachen starke Winde in Richtung Osten, wo sie über dem kalten Wasser wieder absinken. Dadurch wird der Humboldtstrom verdrängt und die erhöhten Wasseroberflächentemperaturen haben schwere Naturkatastrophen zur Folge.

 

El Niño
- Bild: Vectur-Infografik


 

La Niña

La Niña wird auch als "Kleine Schwester" des El Niños bezeichnet und ist sein Gegenstück. Es tritt meist im Anschluss auf ein El Niño-Phänomen auf. Das von El Niño erwärmte Oberflächenwasser im Äquatorialbereich wird hier wieder rapide abgekühlt. Dies geschieht durch den hohen Luftdruckunterschied zwischen Südamerika und Indonesien. Folgen davon sind, dass das Wasser durch wieder verstärkte Passatwinde in Richtung Westen getrieben wird. So wird vermehrt kaltes Wasser in den Auftriebsgebieten Südamerikas an die Oberfläche transportiert.

 

Aktuelle Situation

La Niña-.Bedingungen sind zur Zeit nicht vorhanden. Die letzten starken La Niña-Ereignisse fanden 1995/96, 1988/89 und 1975/76 satt. Desweiteren haben sich die sonst so ausgeglichenen Schwesternereignisse verändert. La Niña-Phänomene sind im Vergleich zu den El Niño-Ereignissen seit ca. 2 Jahrzehnten deutlich geringer aufgetreten. Dies macht den Effekt von El Niño deutlich insensiver und auch schädlicher.
 

Folgen für die Landwirtschaft

Durch die besagten Naturphänomene kann es bei La Niña zu starken Dürren, bei El Niño zu schweren Regenfällen kommen. Was bedeutet dies für die Landwirte in Süd- und Ostamerika? Hier gibt es Gewinner und Verlierer. Im Süden der USA kann es zu extremen Regenfällen kommen, was positive Auswirkungen für die Mais-, Reis-, Weizen- und Sojabohnenernte zur Folge hat. Negative Folgen von Dürreperioden bewirken das Gegenteil im Südosten der USA, China und im Osten und Westen Afrikas sowie in Indonesien.

Jedoch besagen neueste Studien, dass die globale Ernte durch El Niño stärker gefördert als beeinträchtigt wird.

 

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