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Lawinenlagebericht Bayern

Lawinenbericht, 19.01.2013

Lawinenlagebericht
für den bayerischen Alpenraum
Samstag, 19.01.2013, 07:30 Uhr

Oberhalb der Waldgrenze sind kleinere, durch den einzelnen Skifahrer störbare Verfrachtungen anzutreffen. Aufkommender Föhnwind verschärft im Tagesverlauf im gesamten bayerischen Alpenraum in den höheren Lagen die Triebschneesituation. Wegen starkem Temperaturanstieg und Sonne ist im Tagesverlauf mit der Selbstauslösung vereinzelt auch mittlerer Lawinen zu rechnen.

Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht in höheren Lagen der Werdenfelser Alpen eine erhebliche Lawinengefahr, im übrigen bayerischen Alpenraum ist die Lawinengefahr als mäßig einzustufen. Durch Föhneinfluss steigt die Lawinengefahr dann im Tagesverlauf oberhalb der Waldgrenze auf erheblich an.


Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen oberhalb der Waldgrenze im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nordwest über Ost bis Südost sowie in frisch eingewehten Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch einen einzelnen Skifahrer, eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich.
Mit ansteigenden Temperaturen und Sonneneinstrahlung ist heute aus steilen, felsdurchsetzten und neuschneebeladenen Einzugsgebieten mit der Selbstauslösung vereinzelt auch mittlerer Lockerschnee- und Schneebrettlawinen zu rechnen. Bis in mittlere Lagen hinein ist wegen der am Boden noch feuchten Altschneedecke auf steilen Wiesenhängen und dort, wo ausgeaperte Flächen wieder eingeschneit wurden, das Abgleiten von Bodenlawinen möglich.

Schneedecke:
In den Hochlagen der Werdenfelser Alpen setzte in der Nacht starker Südwind ein. Der lockere, spannungsarme Neuschnee der letzten Tage lässt sich leicht verfrachten. Die frischen Triebschneeansammlungen lagern sich auf lockeren Schneeschichten ab, zum Teil wird Oberflächenreif überdeckt und sind störanfällig. Im Neuschneepaket der letzten Tage sind störanfällige Zwischenschichten aus Oberflächenreif und aufgebauten Eiskristallen vorzufinden. Seit gestern hat sich der Neuschnee deutlich gesetzt. Die Verbindung mit der verharschten, teils eisigen Altschneeunterlage hat sich weiter verbessert. Die Altschneedecke ist trotz der in den mittleren Lagen durchfeuchteten Basis kompakt und stabil.

Hinweise und Tendenz:
Heute ist es unter Föhneinfluss sonnig und wärmer. In höheren Lagen nimmt der Südwind auf Verfrachtungsstärke zu. Skitouren und Variantenabfahrten abseits gesicherter Skipisten oberhalb der Waldgrenze verlangen weiterhin Vorsicht und lawinenkundliches Beurteilungsvermögen.

Gefahrenstufen regional
Z-o: über der Waldgrenze - kammnah frischer Triebschnee
Z-u: in mittleren Lagen - Selbstauslösungen von Lawinen

Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2 (im Tagesverlauf 3)
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2 (im Tagesverlauf 3)
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 2 (im Tagesverlauf 3)
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2 (im Tagesverlauf 3)
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2 (im Tagesverlauf 3)
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale
im Bayerischen Landesamt für Umwelt

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