Alles andere als feige

Agrartipp, 02.08.2016

Die Feige erschließt sich neue Lebensräume nördlich der Alpen

Wer an Feigen denkt, assoziiert damit fast automatisch den Mittelmeerraum. Kein Wunder, gelten doch vor allem die Türkei und Griechenland als weltweit führend, wenn es um die Produktion von Frischfeigen geht. Bereits viele hundert Jahre vor Christus führten die Griechen sie schon als Nutzpflanze in ihre Landwirtschaft ein.

Doch dabei ist bis heute unklar, ob die Feige im Mittelmeerraum überhaupt heimisch ist. Viel mehr vermutet man ihre Heimat ursprünglich am Kaspischen Meer, von wo aus sie dann erst viel später nach Europa gelangte. Doch ihr Siegeszug endete nicht etwa in den mediterranen Klimaten Südeuropas, sondern setzte sich inzwischen auch weiter nach Norden und Westen fort. Selbst im Süden Englands und auf den dänischen Ostseeinseln ist die Pflanze schon angekommen. In Deutschland trifft man sie bevorzugt in den großen Weinanbauregionen und das hat seinen Grund, gilt sie doch nicht gerade als großer Freund strenger Kälte und eisiger Fröste.

Dies führt auch dazu, dass die Pflanze in unseren Breiten in der Regel nur einmal pro Jahr Früchte ausbildet, während sie dies im Mittelmeerraum bis zu dreimal jährlich tut. Da diese am liebsten trocken gegessen werden, kommen sie nach der Ernte zunächst in den Ofen bzw. in die Sonne. Dadurch sinkt der Wasser- und steigt der Zuckeranteil.

 

  Lukas Nikolaus Melzer
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