Agrartipp, 21.11.2016
Anbaufläche kann mit Konsum nicht Schritt halten
Bio-Lebensmittel sind inzwischen in jeder Altersgruppe, in jeder sozialen Schicht und in jedem Supermarkt angekommen. In den vergangenen 15 Jahren hat sich der jährliche Umsatz auf 8,6 Milliarden Euro vervierfacht.
Die entsprechende Anbaufläche hängt jedoch weiter hinterher, sie verdoppelte sich in demselben Zeitraum "nur". Die Folge ist eine Zunahme an Importen aus dem Ausland. Agrarminister Schmidt (CSU) plant daher einen Ausbau der Bio-Anbaufläche hierzulande von aktuell 8 auf 20 Prozent.
Das Problem hierbei sind nicht die Landwirte selbst. Immer mehr Bauern haben den Trend der Zeit erkannt und sind dazu bereit, auf biologischen Anbau umzustellen - zum Teil auch getrieben aus finanziellen Nöten.
Das Problem ist die Zeit, die diese Umstellung erfordert. Drei Jahre dauert diese. Drei Jahre, in denen die Landwirte auf die Unterstützung vom Staat angewiesen sind, denn sie produzieren zwar biologische Ware, dürfen diese aber nicht als solche verkaufen. Die benötigten Fördermittel gehen jedoch bereits in diesem Jahr zur Neige und das kommende Jahr verspricht keine Besserung - im Gegenteil.
Um das 20-Prozent-Ziel bis 2027 zu erreichen, ist laut des Bundes Ökologischer Lebensmittelwirtschaft eine Aufstockung der Fördermittel von 160 auf 400 Millionen Euro nötig. Dabei geht es nicht nur darum, dem Bio-Trend innerhalb der Gesellschaft gerecht zu werden, auch zahlreiche Umweltsünden, wie beispielsweise die hohe Nitrat-Verseuchung des Grundwasser, könnte dadurch eingedämmt werden.
Lukas Melzer Team-Info Team-Kontakt |