Brasilien auf dem Holzweg

Agrartipp, 06.12.2016

Abholzung steigt von Jahr zu Jahr

Brasilien ist das Land mit der weltweit größten Regenwaldfläche. Dementsprechend gelten die Berichte des staatlichen Umweltforschungsinstituts INPE als wichtiger Indikator für die globale Abholzung.

Und der diesjährige Bericht zeichnet ein mehr als trauriges Bild der Lage. Seit 2008 wurde nicht mehr so viel Waldfläche abgeholzt wie in diesem Jahr. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Abholzung gar um 29 Prozent. Insgesamt ging eine Waldfläche von rund 8000 Quadratkilometern verloren, dies entspricht in etwa der Fläche des Saarlands. Die dadurch entstandenen CO2-Emission sind doppelt so hoch wie die jährlichen Emissionen Portugals.

Seit dem historischen Tiefstand im Jahr 2012 stieg die Abholzung von Jahr zu Jahr wieder an. Der flächenintensive Sojaanbau und die Viehzucht gelten als Hauptschuldige der Entwicklung, zudem lässt sich mit dem edlen Tropenholz viel Geld verdienen.

Umweltschützer befürchten, dass die Entwicklung der letzten Jahre erst der Anfang ist. Denn mit Blairo Maggi sitzt einer der größten Sojaproduzenten des Landes im Kabinett des neuen Präsidenten Temer, und das als Agrarminister.

  Lukas Melzer
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