Die Verlierer des Bio-Wahns

Agrartipp, 19.03.2017

Hofläden leiden unter großer Konkurrenz

Vielen Menschen in Deutschland und auch in anderen Ländern, bevorzugen mittlerweile regionale Produkte. "Bio ist in" und wenn die Produkte dann auch noch aus der Umgebung kommen, greifen viele Menschen zu.

Landwirtschaftliche Direktvermarkter, wie beispielsweise Hofläden, bekommen davon allerdings wenig mit. Eine Markt-Studie der Bonner Agrarmarkt Informationsgesellschaft (AMI) analysierte die Direktvermarktung für die Jahre 2012 bis 2015. Das Ergebnis ist eindeutig: 2012 kauften Menschen in 10,1 Mio. Haushalten in Hofläden ein, 2015 waren es nur noch 9,3 Mio.

Doch was ist der Grund für diesen Rückgang, wenn doch der allgemeine Trend Richtung Regionalität geht?

Der Lebensmitteleinzelhandel passt sich dem Trend der Konsumenten an und reagiert dementsprechend. Durch die verstärkte Nachfrage an regionalen Produkten, führten viele Supermarktketten eine Sortimenterweiterung durch.

Regionalität gibt es nun auch im Einzelhandel.

Es ist nicht mehr nötig extra in einen Hofladen zu gehen, um regionale Äpfel oder Bananen zu kaufen. Die gibt es jetzt ganz bequem im Supermarkt. Zum Leidwesen kleiner Hofläden, denen dadurch ihr Umsatz streitig gemacht wird.

Vor allem Kunden, die nicht immer auf regionale Produkte zurückgreifen, nutzen das Angebot im Einzelhandel. Stammkunden in Hofläden bleiben meist ihren landwirtschaftlichen Erzeugern treu und lassen sich nicht so schnell vom Supermarkt nebenan beeinflussen.

Gerade Fleischwaren werden von viele Kunden lieber im Hofladen gekauft, da das Vertrauen in den Einzelhandel in diesem Bereich noch nicht gestärkt wurde. Aber auch Eier, Kartoffeln oder Salat liegen dennoch hoch im Kurs.

  Sarah Bertram
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