Agrartipp, 20.10.2017
Auch Vögel und Pflanzen leiden enorm
Ein Rückgang um 76 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Studie des Krefelder Entomologen Vereins. Demnach ist die Fluginsekten-Biomasse seit der Wende drastisch gesunken, in den Sommermonaten sogar um bis zu 82 Prozent.
Lange wurde das Insektensterben als reine Erfindung von Insektenliebhabern abgetan, doch die Ergebnisse der Krefelder Forscher in Zusammenarbeit mit der Radboud-Universität in Nijmwegen lassen nun keinen anderen Schluss mehr zu.
Gemessen wurde mit Standard-Flugfallen über einen Zeitrahmen von 27 Jahren in insgesamt 63 deutschen Schutzgebieten. Betroffen sind fast alle Arten, von Schmetterlingen, über Wespen und Bienen, bis hin zu Motten. Dies schadet allerdings nicht nur den Insekten selbst, sondern auch Vögel und Wild- und Nutzpflanzen leiden unter dem Insektensterben. Rund 80 Prozent der Wildpflanzen sind auf die Bestäubung angewiesen und rund 60 Prozent der heimischen Vogelarten dienen Insekten als erste Nahrungsquelle.
Zu ähnlichen Ergebnissen kamen in den vergangenen Jahren auch Forscher aus anderen europäischen Ländern. Die Ursache hierfür bleibt dennoch unklar, denn noch sind sich die Forscher uneins, ob nun der Klimawandel, die Zerstörung der Lebensräume oder veränderte Landnutzungen die Hauptschuld am Insektensterben tragen.
Lukas Melzer Team-Info Team-Kontakt |