Agrartipp, 06.11.2017
Eingeschleppter Schädlinge auf dem Weg nach Europa
Imker fürchten den kleinen Beutenkäfer. Wenn er einmal da ist, muss der gesamte Bienenstock verbrannt werden. So bestimmt es zumindest das Tierseuchengesetz in Europa, um die Verbreitung der Schädlinge einzudämmen. Ursprünglich stammen sie aus Afrika und wurden daraufhin in die USA eingeschleppt. Einige Jahre später tauchten sie auch in Australien auf. Mittlerweile besiedeln sie den gesamten Kontinent.
Die kleinen Beutenkäfer sind hartnäckig und lassen sich nicht so einfach auslöschen. Sie verpuppen sich außerhalb der Bienenstöcke im Boden und sind in der Lage Bienenvölker innerhalb einer Woche komplett zu zerstören.
Um die Ausbreitung der Käfer zu verhindern, muss ein neuer Bienenstock an der vorherigen Stelle angebracht werden, um die kleinen Tierchen aus der Umgebung zu locken. Daraufhin müssen diese regelmäßig auf einen neuen Befall kontrolliert werden.
Obwohl der Beutenkäfer nicht die Biene selbst befällt, richtet er in kürzester Zeit massive Schäden an, indem er ihren Lebensraum zerstört.
Sie wandern in die Bienenstöcke ein und vermehren sich dort, denn das Brutnest der Biene ist der geeignete Ort mit den besten Vorraussetzungen für die Fortpflanzung des Beutenkäfers. Nachdem der Käfer erst einmal dort eingezogen ist, verdirbt der Honig und er wird unbrauchbar.
Dazu kommt, dass nur wenige Insektizide existieren und keines davon ist in Europa zugelassen. Die Entwicklung neuer Insektizide würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen und ist nebenbei auch sehr kostspielig. Somit müssen die Käfer entweder manuell aus dem Bienenvolk gesammelt oder in eine Falle gelockt werden.
In Europa hat er es bis jetzt erst nach Italien geschafft, Portugal hingegen schaffte es sie vollständig zu bekämpfen. Mit präventiven Maßnahmen besteht noch immer die Möglichkeit die Schädlinge fern zu halten oder richtig gegen den Befall vorzugehen. Solange hat Europa noch die Chance seine Bienen zu schützen.
Dana Al-Zaheri Team-Info Team-Kontakt |