Hier ist alles hoch!

Agrartipp, 26.11.2015

Dattelpalmen - künstliche Bestäubung in 20 Metern Höhe.

Dattelpalmen sind in unseren Breiten absolute Exoten, vor allem in den arabischen Ländern haben die Früchte der Echten Dattelpalme aber eine wichtige Bedeutung - als Nahrungsmittel und aus wirtschaftlicher Sicht.

Der weltweit größte Produzent ist Ägypten; von hier stammten im Jahr 2012 fast 20% der weltweiten Dattelernte (insgesamt 7,5 Millionen Tonnen).

Dattelpalmen wachsen zwar sehr langsam, eine erste Fruchternte ist erst nach fünf bis sechs Jahren möglich - dafür weisen sie aber eine extrem hohe Nutzzeit von bis zu 100 Jahren sowie einen hohen Ertrag (bis 100 kg pro Palme) auf.

Dattelpalmen sind in der Wüste zu Hause
- Bild: Marcel Lentz

Dattelpalmen sind diözisch, das heißt es wird unter männlichen und weiblichen Exemplaren unterschieden. Die Bestäubung untereinander findet über die Luft statt, aus den befruchteten Blüten der weiblichen Palme entstehen allerdings nur alle zwei Jahre die begehrten Steinfrüchte. In den Palmengärten sind die weiblichen Palmen daher viel stärker (Verhältnis 50:1) vertreten.

Eine bessere Ernteausbeute lässt sich auch bei der Dattelpalme durch künstliche Bestäubung erzielen. Dafür muss der Dattelanbauer aber hoch hinaus: Bis zu 20 Meter hoch können die Palmen werden.

Einen ganz besonderen Rekord hält die Dattelpalme übrigens auch inne: Kein anderes bislang gepflanztes Saatgut war bei seinem Aufkeimen älter als das der sogenannten Judäischen Dattelpalme.

Bei Ausgrabungen entdeckten Forscher im Jahre 1963 mehrere etwa 2.000 Jahre alte Dattelkerne. Einer von Ihnen keimte nach über vierzigjähriger Lagerung im Jahr 2005 erfolgreich auf.  Heute ist die Methusalem-Palme, wie sie auch genannt wird, in der israelischen Wüste Negev zu finden.

  Redaktion
 Team-Info
 Team-Kontakt




5

Wetter-Meldungen

Anzeige
mehr

Zitat des Tages

    "Aufklärung nennt man den Vorgang, bei dem ein Erwachsener mit Hilfe aller seiner Kenntnisse den Kindern ein Viertel von dem erzählt, was sie schon wissen."

    Wolfgang Herbst