Agrartipp, 30.01.2015
Gute Chancen auf Aufhebung der Importverbote bei Agrarprodukten?
Wie du mir, so ich dir - die von Russland verhängten Importverbote für vornehmlich landwirtschaftlichen Erzeugnissen bestehen nun seit August 2014. Anlass hierfür waren zuvor erfolgte Wirtschaftssanktionen verschiedener Länder, die Russland in Verbindung mit der Ukraine-Krise auferlegt wurden.
Es sieht nicht rosig aus um die Wirtschaft des flächenmäßig größten, aber mit am dünnsten besiedelten Lands der Erde. Der für den Staat so wichtige Ölpreis liegt am Boden; er müsste mehr als doppelt so hoch gehandelt werden, damit Russland seine Ausgaben decken könnte. Für das Frühjahr erwarten Experten zudem eine Inflation von bis zu 17 Prozent.
Hinzu kommen die Auswirkungen der damals noch von Präsident Wladimir Putin als "Chance für die russiche Wirtschaft" angepredigten Sanktionen gegen den Westen. Etwa ein halbes Jahr später sieht die Realität anders aus. Seit Ausbruch der Krise haben die Lebensmittelpreise in Russland um bis zu 25% angezogen. Da halfen auch milliardenschwere Zusatzsubventionen in die eigene Landwirtschaft, in welcher etwa 10 % aller russischen Erwerbstätigen arbeiten (zum Vergleich: Deutschland ca. 2 %), wenig.
Russland hat nun die Wahl. Erste Option: Einknicken, Sanktionen lockern bzw. aufheben, aber somit vor allem in der Innenpolitik "Schwäche" zeigen. Oder aber politische Standhaftigkeit, dafür aber eine weiter verarmende Mittel- und Unterschicht, deren eh schon knappe Mittel von horrenden Lebensmittelpreisen aufgefressen werden.
Leichtes Zucken in Richtung "Option 1" gibt es bereits. So erklärten Sie z. B. die russischen Veterinärbehörden, das bereits im Fühjahr 2014 verhängte Importverbot französicher Schweine, Fett und Schlachtabfälle aufzuheben.
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