Russland stoppt Agrarimporte aus der Türkei

Agrartipp, 05.12.2015

Auf die türkische Landwirtschaft kommen harte Jahre zu.

Die Provokation ist der AKP-Führungsriege des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gelungen. Der Abschuss des russischen Jets und die Misshandlung und Tötung der Soldaten nach Abschuss des Flugzeugs führte zu einer Eiszeit in den Beziehungen zwischen Russland und der Türkei.

Der Handel zwischen den beiden Ländern ist quasi ausgesetzt; besonders die türkische Landwirtschaft leidet an dem verhängten Importstopp. Da Russland Tomaten, Orangen und andere türkische Produkte blockiert, könnte sich der Schaden auf bis zu eine Milliarde Dollar belaufen. Russland unterstellt Erdogan - wohl auch nicht zu Unrecht, wie es viele Beobachter in der Türkei bestätigen - eine Sympathie und Unterstützung für den IS.

Noch vor zwei Jahren stellte der mehr als Erdogans Sprecher als Ministerpräsident agierende Ahmet Davutoğlu fest, dass der IS keine Terrororganisation sei. Äußert man sich in der Türkei in ähnlicher Weise zur PKK, landet man im besten Fall viele Jahre im Gefängnis. Im Südosten des Landes stehen selbst 15-jährige auf der Abschussliste der Polizei.

Die durch das Handelsembargo verursachten Schäden muss natürlich nicht Ankara begleichen, sondern die unzähligen Landwirte und Hoteliers, auf die nun schwere Jahre zukommen werden. Die Gefahr ist gegeben, dass zwischen der Türkei und der EU statt einer besseren Zusammenarbeit mit der Zeit eine Entfremdung entsteht; denn mit IS-Sympathisanten Krieg gegen den IS zu führen, wird wohl nicht gelingen.

Investitionen in der Türkei sollten, solange die AKP und Erdogan hier bestimmen, gut überlegt sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Türkei auf Dauer scheitert, ist nicht klein.

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