Selbstinszenierung via Essen

Agrartipp, 23.11.2018

Tofu oder doch lieber die Bratwurst?

Was früher Auto, Haus und Garten waren ist inzwischen auch das Essen. Ein Mittel zur Selbstdarstellung. Mit dem, was man isst, trifft man auch eine Aussage über sich selbst. Es repräsentiert längst nicht mehr nur noch Geschmacksvorlieben, ganze Lebenseinstellungen sollen inzwischen über das Essen der Außenwelt vermittelt werden.

So haben sich in den vergangenen Jahren neben dem längst etablierten Vegetarier auch noch weitere Ernährungsstile herausgebildet. Ob das nun der Veganer, Flexitarier oder Frutarier ist. Es ist fraglich, ob es dabei immer nur um das Öko- oder Gesundheitsbewusstsein oder nicht vielleicht auch um Mode geht. Neue Essenstrends sind in der Regel hip. Und da Essen in unserer heutigen Gesellschaft eine hohe Sichtbarkeit genießt, sei es nun in der Straßenbahn oder im Hörsaal, kann man sich mit dem, was man isst, auch prima sozial differenzieren. Vor allem Verzicht scheint momentan sehr in Mode zu sein. Was dies nun wieder über unsere Gesellschaft aussagt, ist ein eigenes Thema.

Ein Grill ohne Gemüse oder Tofu ist selten geworden in deutschen Gärten

 

  Lukas Melzer
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