Agrartipp, 18.11.2016
So hebeln Konzerne das Grundstücksgesetz aus
Erst seit wenigen Wochen ist die Pleite der KTG Agrar öffentlich und schon tauchen die ersten Unregelmäßigkeiten auf. Wie die taz berichtet, erwarb die Münchener Rück eine Tochterfirma der KTG Agrar, auf die vorher rund 2800 Hektar Land übertragen wurden.
Laut des Grundstücksverkehrsgesetzes hätte die Fläche vor einem Kauf durch die Münchener Rück zunächst den ortsansässigen Landwirten zum Verkauf angeboten werden müssen. Dieser Schritt wurde jedoch durch den Umweg über die Tochterfirma geschickt umgangen, da diese als Brandenburger Landwirt eingetragen ist.
Rund 3 Wochen nach der Transaktion wurde die Tochterfirma zu knapp 95% von der Münchener Rück übernommen. Der Kaufpreis liegt bei geschätzten 28 Millionen Euro.
Die brandenburgische Landwirtschaftsbehörde prüft nun, ob die Übertragung der Flächen rückgängig gemacht werden kann, da die Tochterfirma nur den Anschein eines landwirtschaftlichen Betriebes erweckte.
Lukas Melzer Team-Info Team-Kontakt |