Agrartipp, 09.11.2016
Neue Erkenntnisse in Sachen Kälteresistenz.
Die Natur ist ein ausgeklügeltes System und überrascht uns immer wieder mit ihrer Vielfältigkeit. Tiere fressen sich Winterspeck an, um sich vor Kälte zu schützen oder halten Winterschlaf. Auch Pflanzen müssen sich vor der Kälte schützen. Doch wie soll das gehen?
Wissenschaftler der Technischen Universität München (TUM) haben in Zusammenarbeit mit dem Helmholtz Zentrum München und der University of Nottingham nun neue Erkenntnisse im Zusammenhang mit der Kälteresistenz von Pflanzen gewonnen. Demnach sind vor allem die Brassinosteroide (Wachstumshormone) verantwortlich für die Kälteresistenz der Pflanzen.
Bei zunehmender Kälte fängt die Pflanze an in ihren Zellen die von DNA in RNA umgeschriebene Gene zu verändern und somit ihr Wachstum zu verringern. Weniger Fläche bedeutet weniger zu „frieren“. Dies war bis jetzt allgemein bekannt. Doch wie die Pflanzen gleichzeitig "eine Schicht zulegen", um sich vor Kälte zu schützen, war bislang unklar.
Nun fand man herruas, dass sie ihren Wämehaushalt auch dadurch regulieren, dass sie durch das Wachstumshormone Brassinosteroide ein Protein names CESTA ausbilden. Dadurch wird die Fettsäurenkomposition verändert und die Pflanze legt sich so eine Art Winterspeck an.
Durch diese neuen Erkenntnisse kann man den Pflanzen mehr Brassionosteroide zuführen, um sie beide Merkmale ausprägen zu lassen. Dadurch kann man sie beispielsweise resistenter gegenüber dem Klimawandel machen. Denn nicht nur Hitze kann der Pflanze Stress bereiten, sondern auch Kälte.
Sarah Bertram Team-Info Team-Kontakt |