Wir setzen unsere Kampagne fort, an unterschiedlichen Orten den Feinstaubgehalt in der Luft zu messen. Zuletzt haben wir die Partikelkonzentrationen auf Schulwegen sowie in Büros unter die Lupe genommen.

Am 06.01.2018 hatten wir die Gelegenheit, mehrere Messgeräte anlässlich einer Demo in Paris einzusetzen. Dabei wurde über Stunden die Partikelkonzentration außen und innen gemessen, mit zum Teil erstaunlichen Ergebnissen.

Als Demokraten empfehlen wir zwar ausdrücklich die Beteiligung an Demonstrationen; denn sich "politisch sich zu bewegen", im wörtlichen wie geistigen Sinne, ist und hält gesund.

Bei den mehr als 10.000 Demonstranten in Paris, die vom Gare du Nord bis zum Platz der Republik zogen, konnten wir allerdings erhebliche Feinstaubbelastungen messen. Während die beiden Messgeräte außerhalb der Demo die Hintergrundbelastung (PM2,5-Wert zwischen 25-30 ug/m²), erreichten die Werte in den Straßen und auf dem Veranstaltungsplatz die 10- bis 20-fache Feinstaubmenge.

Die Messbedingungen auf dem Demonstrationsplatz und in den Straßen: Messhöhe zwischen 100 und 200 cm Höhe, dazu trockenes aber wolkiges Januarwetter, zeitweise ohne Wind. Das Messgerät zeigt uns bei diesen für die Ausbreitung von Feinstaub sehr günstigen Voraussetzungen Spitzen bis 700 ug/m³ an. Der Durchschnittswert, erhoben von zwei Geräten auf dem Platz und im Demonstrationszug, lag während des Messzeitraums von sechs Stunden bei 130 ug/m³.

Teilweise wurden 800.000 lungengängige Partikel (<0,3 um) pro 100 ml Luft im 10-Minuten-Mittel gemessen.

Ähnliche hohe Werte konnten wir auch schon bei Großveranstaltungen, etwa diversen Volksfesten, in den Sommermonaten feststellen.

Ursache für die extrem hohen Werte sind wohl Feinstaubaufwirbelungen von den Straßen, verursacht durch den Menschenauflauf. Hinzu kommen, wie auch im Falle der kurdischen Demo in Paris, viele Raucher und das Einsetzen von Grills, die hier unter anderem zur Zubereitung von Fleischspießen eingesetzt wurden.