Impfen oder nicht?

Fit bei jedem Wetter, 18.02.2016

Masern - hochansteckend und mitunter tödlich.

Seit Oktober grassiert in Berlin eine Masernwelle, bis gestern wurden allein in der Bundeshauptstadt 574 Fälle gemeldet. Der traurige Höhepunkt bislang: Der Tod eines 1 1/2-jährigen, der am vergangenen Mittwoch in Folge einer Masern-Infektion verstarb.

Die Frage einer gesetzlich vorgeschriebenen Impfpflicht wird nun wieder neu entfacht. Gerade bei Kindern, älteren Menschen und anderen Personengruppen mit einem schwachen oder geschwächten Immunsystem kann ein Impfschutz über Leben und Tod entscheiden.

Impfkritiker argumentieren stets mit Risiken, die nach der Injektion auftreten können, etwa eine erhöhte Allergieanfälligkeit oder Atemprobleme. Einen häufig genannten Zusammenhang zwischen Impfungen und einer damit verbundenen Zunahme von Diabetes Typ 1 widerlegen neueste Untersuchungen.

Was sind Masern?

Masern sind eine hochansteckende Virusinfektion, die leicht übertragbar ist. Übertragen werden die Erreger von Mensch zu Mensch durch das Einatmen infektiöser Tröpfchen, z. B. beim Sprechen, Husten und Niesen, aber auch durch Kontakt mit infektiösen Sekreten aus Nase und Rachen.

Krankheitsverlauf

Zehn bis 12 Tage nach der Ansteckung mit Masern kommt es zu grippeähnlichen Symptomen wie hohem Fieber, Husten und Schnupfen, Entzündungen im Nasen- / Rachenraum und der Bindehaut. Die genannten Symptome dauern im Regelfall zwischen zwei und drei Tagen an, danach folgt eine vier- bis siebentägige Hautausschlag-Phase. Die charakteristischen roten Flecken auf der Haut bilden sich zunächst hinter den Ohren und breiten sich im Verlauf über den ganzen Körper aus. Typisch während dieser Phase ist zudem hohes Fieber (bis 40 °C) und kleine Hautblutungen. Nach dem Hautausschlag kann es zu einer Schuppung kommen.

 

Impfung und Behandlung

Bereits im Kindesalter sollte eine zweimalige Impfung gegen Masern durchgeführt werden. Die erste Impfung sollte im Alter zwischen 11 und 14 Monaten, die zweite im Alter zwischen 15 und 23 Monaten erfolgen. Es empfiehlt sich, beide Impfungen zeitgleich mit den Früherkennungsuntersuchungen U6 und U7 durchführen zu lassen. Ältere Menschen ohne Impfschutz sollten diese schnellstmöglich nachholen.

Eine direkte Behandlung gegen Masern gibt es nicht. Während der Erkrankung sollte Bettruhe eingehalten und viel getrunken werden. Wer eine Masern-Erkrankung durchgemacht hat, ist für für eine erneute Infektion lebenslang immun.

Erkrankungszahlen

In Deutschland weichen die jährlichen Erkrankungszahlen stark voneinander ab. So zählte man im Jahre 2001 etwa 6.000 Fälle, drei Jahre später waren es nur noch 123, im Folgejahr 2005 lag die Zahl mit etwa 800 Erkankungen dann wieder deutlich höher.

Vor allem Impfkampagnen ist es zu verdanken, dass durch Masern verursachte Todesfälle im neuen Jahrtausend deutlich zurückgegangen sind. Erlagen im Jahr 1999 weltweit noch 873.000 Menschen ihrer Masern-Erkrankung, waren es 2008 nur noch 164.000.

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