Fit bei jedem Wetter, 16.12.2017
Buchbesprechung 'Kritik des Computers: Der Kapitalismus und die Digitalisierung des Sozialen'.
Der Autor Werner Seppmann beleuchtet in seinem rund 350 Seiten umfassenden Werk ausführlich die Schattenseiten des digitalen Zeitalters.
Computer haben die Welt massiv verändert, dringen in unser Leben ein und bieten Überwachungsmöglichkeiten ungeahnten Umfangs. Sowohl für den Staat als auch für private Großkonzerne, die aus den digitalen Spuren, die jeder von uns online hinterlässt, Prognosen ableiten. Prognosen, die über eine Buchempfehlung bei Amazon weit hinaus gehen. So lassen sich etwa aus vielen Informationen, die wir zwangsläufig im Netz hinterlassen, sehr einfach Background Checks erstellen, die dann wiederum, etwa beim nächsten Bewerbungsgespräch, gegen uns verwendet werden können.
Eine komplette digitale Enthaltsamkeit kommt nur für die wenigsten Menschen in Frage, da man dann schlichtweg nicht existiert. Sehr viele Bereiche des gesellschaftlichen Lebens werden durch Anpassungsdruck beeinflusst, z. B. beeinflusst der Status bei Facebook die Bewertung bei Google und entsprechend die Bewertung bei anderen Dienstleistungen. Dies gilt nicht nur für Unternehmen sondern zunehmend auch für Privatpersonen. Aus Angst vor Repression wird des Schwimmen mit dem Strom belohnt und gefördert.
Werner Seppmann: "Kritik des Computers: Der Kapitalismus und die Digitalisierung des Sozialen", erschienen im Mangroven-Verlag
Taschenbuch, 300 Seiten
ISBN: 978-3946946021
16,80 Euro
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