Was bringt der arktische 'Badespaß'?

Fit bei jedem Wetter, 06.03.2017

Erbarmungslose Eisbader: Bringt die Qual auch die gewünschten Ergebnisse?

Die Lufttemperatur ist noch recht niedrig und viele Menschen wünschen sich endlich wärmere Temperaturen herbei. Doch dann gibt es auch noch andere. Knallharte Männer und Frauen, denen Kälte nichts ausmacht und die sich sogar noch kältere Temperaturen wünschen. Hartgesottene, die sich bei einstelligen Temperaturen sogar noch ein Bad im halbzugefrorenen See oder Meer gönnen.

Die Eisbader schwören auf ihre kalte Brühe. Schließlich soll sie die Haut straffen, vor Kälte abhärten und das Immunsystem stärken.

Doch stimmt es wirklich, dass ein regelmäßiges Eisbad unempfindlicher gegenüber Kälte macht?

Und hält einem der Sprung ins (sehr) kühle Nass womöglich sogar noch alle Arten von Krankheiten und Infektionen vom Leib?

Bild: Achim Otto

Wissenschaftler sagen nun, dass man sich eine Kälteunempfindlichkeit tatsächlich antrainieren kann. Das Muskelzittern produziert Wärme, die Fettreserven erzeugen im braunen Fettgewebe aus der Energie direkte Wärme. Durch das ständige Trainieren werden diese Regionen stimuliert und der Körper kann leichter Wärme produzieren.

Durch einen erhöhten Stoffwechsel fängt man im Winter dann erst später an zu zittern. Außerdem wird die Haut nach einem Kältereiz stärker durchblutet.

Allerdings muss man sich zur Abhärtung nicht unbedingt einem Eisbad unterziehen. Denn auch andere (für die meisten weitaus angenehmere) Verfahren - etwa Sport, Sauna oder Wechselduschen - können gegen das frühe Frösteln helfen.

Dass Kälte uns krank macht und Infektionen begünstigt, ist weder erwiesen noch belegt. Wir wissen aber ebenso wenig, ob man sich durch Abhärtung wirklich auf Dauer gesund halten kann. Es gibt keine eindeutigen Studien, die den einen oder den anderen Weg für den richtigen erklären.

Allerdings konnten einige Placeboeffekte beim Menschen beobachtet werden, die stark an die Wirkungen des Eisbadens glaubten. Der Glaube kann eben (Eis-)berge versetzen.

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