Zweimal jährlich grüßt das Murmeltier: Pünktlich vor der Umstellung auf Sommer- bzw. Winterzeit kommen die Diskussionen wieder ins Rollen. Sinnvoll oder nicht? - Da ist sich nahezu jeder Befragte einig.

Und auch in der Nacht auf Sonntag ist es wieder soweit: Die Uhren werden um eine Stunde auf 02.00 Uhr zurückgestellt.

Der Großteil der Bevölkerung stört sich an Sommer- und Winterzeit: Bei Mensch wie auch bei Tier gerät häufig der Biorhythmus durch die geschenkte und gestohlene Stunde aus dem Gleichgewicht. Der ursprüngliche Nutzen der im Jahre 1978 beschlossenen und 1980 eingeführten Uhrumstellungsregelung: Nach der Ölkrise im Jahr 1973 wollte man mittels einer besseren Tageslichtnutzung kräftig Energie einsparen.

Leider gibt es auch 34 Jahre nach Beschluss keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass sich die Zeitumstellung positiv auf den Energieverbrauch auswirkt - weder war das in der Vergangenheit der Fall noch in der Gegenwart.

Dafür zieht die Umstellung einen Rattenschwanz an Negativfolgen mit sich: Schüler sind laut Studien in den ersten Wochen nach der Umstellung unkonzentrierter bei der Arbeit, vor allem der Schlafrhythmus von Kleinkindern gerät aus den Fugen und die Zeitumstellung auf Winterzeit erhöht die Gefahr von Wildunfällen: Pünktlich zum Berufsverkehr sind ab Montag im Dämmerlicht die letzten Wildtiere nämlich noch auf Futtersuche.

Lästig statt nützlich, da sowohl mit Kosten als auch zusätzlichem organisatorischen Aufwand verbunden, ist die Zeitumstellung zudem für den Luftverkehr, die Land- und IT-Wirtschaft sowie den öffentlichen Nah- und Fernverkehr.

Für die Politik ist eine mögliche Abschaffung der Zeitumstellung übrigens in weiter Ferne. Da das Umstellen der Uhren EU-weit betrieben wird, ist für die Aufhebung eine Einigung aller 28 EU-Mitgliedsstaaten erforderlich. Neben den EU-Staaten halten bis dato etwa 30 weitere Länder an der Umstellung von Sommer- und Winterzeit fest.

Wer mit den Folgen der Zeitumstellung zu kämpfen hat, muss seinen Rhytmus rechtzeitig anpassen.