Wie gekommen, so zeronnen

Fit bei jedem Wetter, 03.02.2017

Hängende Mundwinkel bei Frühlingsfreunden...

Nicht umsonst gilt der Lenz bei vielen als die Lieblingsjahreszeit schlechthin. Die Natur erwacht aus ihrem Winterschlaf und zaubert kräftige Farben auf die bis dahin kahlen Wiesen und Felder. Zudem steigen im Frühling nicht nur die Temperaturen sondern auch die Lichtintensität, die in unserem Körper nachweislich die beiden "Wohlfühlhormone" Dopamin und Serotonin freisetzt. 

Man kann also nicht verdenken, dass sich die Menschen nach einem kalten und vergleichsweise schneereichen Januar 2017 dringend nach etwas Wärme sehnen. Und tatsächlich: Quasi wie aus dem nichts mauserte sich in dieser zweiten Wochenhälfte das Temperaturempfinden von "ziemlich frisch" auf "mäßig mild" - zumindest im Westen und Süden des Landes.

Musste man sich am Montag und Dienstag noch mit Blitzeis und überfrierender Nässe herumärgern, stellte man sich gestern mitunter die Frage, ob die dicke Winterjacke denn wirklich sein müsse.

Erst Herzklopfen, dann Blasenentzündung: Auch für die Verliebten auf den Parkbänken brechen wieder kältere Zeiten an.
- Bild: Achim Otto

Dort, wo das Thermometer auf zweistellige Plusgarde anschwoll, schien niemand mehr - so ließ es sich zumindest aus den Gesichtern der Sonnenanbeter in den Innenstädten und den Parkanlagen deuten - die 10 bis 12 Grad C gegen einen knackig-kalten Wintertag eintauschen zu wollen.

Wer nun annimmt, dass bis zum Sommer Eislutschen statt Eiskratzen auf dem Tagesplan steht, dessen Frühlingstraum-Seifenblase bringen wir nun mit einem spitzen Eiszapfen zum Platzen. Der Wettertrend für die nächsten Tage und Wochen könnte die zart aufgekeimten Frühlingsgefühle wieder im Keim ersticken - frühlingshafte Temperaturen statten uns nämlich nur noch selten einen Besuch ab.

Heißt zusammengefasst: Statt optischer Reize durch lockere Kleidung können wir uns wieder an gereizte Optik durch vereiste Scheiben gewöhnen.

Na toll...

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