Evolution schlägt Chemie

Schweiz-Agrarwetter, 31.07.2017

Agrarwetter Schweiz für den 31.07.2017

730 Millionen Tonnen Weizen werden Jahr für Jahr weltweit geerntet. Die Hauptproduzenten sind inzwischen China, Indien, die USA und Russland. Über viele Jahrzehnte spielte auch Großbritannien eine dominante Rolle auf dem internationalen Weizenmarkt, doch vor kurzem meldete das britische Agrarministerium, dass das Land erstmals mehr Weizen importieren müsse, als es exportieren könne.

Schuld daran ist vor allem eine andere Pflanze - der Ackerfuchsschwanz. Auf rund einem Fünftel der Flächen erschwert das Unkraut den Anbau von Weizen bereits und auch in anderen Teilen Europas ist sie auf dem Vormarsch. Und es lässt sich fast nichts dagegen tun, denn im Laufe der Jahre ist aus dem einfachen Unkraut ein multiresistentes Ärgernis für alle Landwirte geworden. Im Streben nach größeren Erträgen und Gewinnen wurde vielerorts eine angepasste Fruchtfolge vernachlässigt und Jahr für Jahr die gleiche Saat mit den gleichen Chemikalien ausgebracht. Mit der Zeit haben nicht nur der Ackerfuchsschwanz, sondern auch andere Unkräuter, Gegenstrategien entwickelt, die sie jetzt ausspielen und noch ist ein neuer Gegner aus Kreisen der Chemiekonzerne nicht in Sicht.

Dort, wo es noch nicht zu spät ist, ist es daher nun an der Zeit für ein nachhaltiges Flächenmanagement. Denn noch ist die Forschung nicht in der Lage, mit der natürlichen Evolution Schritt zu halten.

 
 Team-Info
 Team-Kontakt




5

Wetter-Meldungen

Anzeige
mehr

Zitat des Tages

    "Die Menschen sind nicht immer, was sie scheinen, aber selten etwas besseres."

    Gotthold Ephraim Lessing