Die Jahrmärkte schaffen sich ihr eigenes Klima.

Donnerwetter!, 21.09.2013

Das Oktoberfest in München Ende September/Anfang Oktober liegt günstig im sonnigen Altweibersommer. Die Tagestemperaturen erreichen meist noch über 20 Grad C. Nachts wird es aber schon recht kühl. Auf der Wies'n ist dies aber anders, denn während es in der Umgebung des Jahrmarktes recht schnell kalt wird, schafft sich die Wies'n ihr eigenes Klima.

Ich hatte die Gelegenheit im Jahr 2005 mit dem Bayrischen Fernsehen auf dem Oktoberfest Messungen durchzuführen. Die Ergebnisse waren erstaunlich. In den Abendstunden war es mehr als 8 Grad C wärmer auf der Festwiese, als im Umland. Angenehme 23 Grad C gab es beim Riesenrad gegenüber 15 Grad C in den Parks drum herum. Die Ursache ist im starken Besucherandrang und im Energieverbrauch zu sehen. Fast 400 000 Menschen pro Tag besuchen das Fest und geben pro Person mindestens eine Wärme von zwei 80 W-Glühbirnen ab. In den Festzelten beim Tanzen können es auch 4-5 Glühbirnen an Wärme sein. Mehr als 30 Grad C in den Zelten sind keine Seltenheit. Zahllose Küchen und die Fahrgeräte der Schausteller heizen ebenso wie die Besucher ein.

Das Jahrmarktklima findet sich nicht nur auf dem Oktoberfest, sondern auch bei unseren Festivitäten. Ab Besucherzahlen von ca. über 5000 Menschen wird das Klima in den Abendstunden positiv beeinflusst.
Auch in Fußballstadien und bei anderen Großveranstaltungen, wie Demonstrationen, bildet sich ein eigenes positives Lokalklima.
  Karsten Brandt
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