Die Regenschirm- Geheimsprache

Donnerwetter!, 05.11.2013

Im 18./19. Jahrhundert hatte der Regenschirm eine eigene Geheimsprache!

Zurzeit ist er wieder häufiger im Einsatz, für manche ist er ein ständiger Lebensbegleiter geworden: der Regenschirm. Er trägt mal dezente Muster, mal schreiende Farben, ist mal Werbeträger, kommt als steifer Stockschirm daher, als kleiner Knirps oder edler Spazierstock. Der Regenschirm ist zum Alltagsgegenstand und teilweise auch zum Wegwerfartikel geworden. Vor einiger Zeit war seine Bedeutung ungleich größer. Er hatte sogar eine eigene Geheimsprache!

Im 18./19. Jahrhundert wurde der Regenschirm in gut bürgerlichen Kreisen und bei Hofe zur Übermittlung verborgener Botschaften genutzt. Wenn eine junge Dame den Regenschirm über die rechte Schulter gelegt trug, so hieß das übersetzt „bitte begleite mich!“ Noch deutlicher wurde sie, wenn sie den Schirm aufspannte, nach vorne richtete und dabei schnell drehte. „Ich liebe dich“, sollte das Schirm-Karussell bedeuten. Wenn sie allerdings den Schirm kräftig auf den Boden stieß, dann war das eine glatte Abfuhr an den Herrn.

Nur ein Teil dieses geheimen Regenschirm-Codes hat sich bis heute erhalten: Ein aufgespannter Regenschirm über dem Kopf bedeutet auch heute noch: Ich will nicht nass werden!







  Michael Klein
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