Wetterfühlig

Donnerwetter!, 16.11.2008

Wer wie und warum auf das Wetter reagiert ist zwar in Teilen immer noch ein Rätsel für Medizin und Meteorologie. Aber die Wetterfühligkeit ist mit Sicherheit keine neumodische Erfindung.

Der Onkel behauptet steif und fest, dass er an seiner alten Narbe spürt, wann Gewitter aufziehen. Und die Oma sagt, dass sie an ihrem Rheuma merkt, wie sich das Wetter verändert. „Alles Quatsch“, sagt die Tante, „Ihr Hypochonder bildet Euch das nur ein!“

Wetterfühlige werden gerne mal belächelt. Der Verdacht liegt nah, dass uns heutzutage in der Flut der Medizinsendungen im Fernsehen, der Apothekenzeitschriften und Gesundheitsratgeber das ein oder andere Wehwehchen eingeredet wird. Doch die Wetterfühligkeit gibt es schon viel länger!

Hippokrates riet schon um 400 vor Christus: „Man sei besonders auf der Hut vor Wetterwechsel und vermeide während dieser Zeit den Aderlass, das Ausbrennen und den Gebrauch des Messers.“ Und im neunten Jahrhundert wurde die Wetterfühligkeit sogar aktenkundig. Wer im Streit einem anderen eine Wunde zufügte, musste zahlen. Blieb eine wetterempfindliche Wunde zurück, musste ein extra hohes Bußgeld gezahlt werden.
  Michael Klein
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    "Die Menschen sind nicht immer, was sie scheinen, aber selten etwas besseres."

    Gotthold Ephraim Lessing