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300 Jahre alte Wettervorhersage?
   
300 Jahre alte Wettervorhersage?

Satellitenbilder, Wetterstationen und Hochleistungscomputer - die Meteorologen betreiben einen enormen technischen Aufwand, um das Wetter der kommenden Tage vorherzusagen. Dabei könnte es doch so einfach sein: Vor über 300 Jahren schrieb der Abt Dr. Mauritius Knauer den berühmten "100jährigen Kalender", der auch über unser heutiges Wetter Bescheid wissen soll.

Der Abt beobachtete das Wetter zwischen 1652 und 1658 und machte eine erstaunliche Entdeckung: Alle sieben Jahre wiederholt sich das Wettergeschehen, schrieb er in sein Buch. Die Menschen, die sogar noch abhängiger vom Wetter waren als wir heute, waren dankbar, eine erste Prognose zur Hand zu haben. Der "100jährige Kalender" wurde ein wahrer Bestseller, auf den sogar heute noch viele Menschen schwören.

Wenn man das aktuelle Wetter mit der Vorhersage für den Anfang des Jahres 2.000 vergleicht, wird schnell klar, was von dieser mittelalterlichen Prognose zu halten ist. Denn danach sollte es ab dem 20. Dezember trübe und bis zum 12. Januar durchweg trocken sein.
Das Wetter hielt sich jedoch nicht an die 300 Jahre alte Vorhersage: Die erste Januarwoche war im ganzen Land keineswegs trocken, bei milden Temperaturen gab es immer wieder starken Regen.

Denn leider war die Beobachtung des guten Dr. Knauer falsch: Das Wetter wiederholt sich nicht alle sieben Jahre, sondern verändert sich chaotisch. Über einen Zeitraum von fünf bis sieben Tagen hinaus lässt sich selbst mit modernster Technik keine sichere Vorhersage erstellen. Langfristige Prognosen, zum Beispiel für die Vorhersage des Sommerwetters, treffen trotz immensem Rechenaufwand mit gigantischen Großrechnern nur selten ins Schwarze.

So müssen wir uns also weiter überraschen lassen, ob der Winter dieses Jahr noch so richtig eisig wird oder ob wir wieder auf einen Traumsommer wie im vergangenen Jahr hoffen können.

 


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    "Man muss die Tatsachen kennen, bevor man sie verdrehen kann."

    Mark Twain