Veranstaltungen mit großen Besucherzahlen sorgen für eine
Veränderung des Mikroklimas. Jeder, der ein Popkonzert, eine Demonstration
oder einen Jahrmarkt besucht hat, spürt, dass es hier wärmer
ist.
Im
Herbst 2003 untersuchte das Team von Donnerwetter.de in Zusammenarbeit
mit der Uni-Essen den Jahrmarkt Pützchen-Markt in Bonn, der nur 500
m von der Donnerwetter.de-Zentrale entfernt liegt. Der Pützchen-Markt
(www.puetzchen-markt.de)
ist mit über einer Million Besucher einer der größten Jahrmärkte
im Rheinland. Bis zu 80.000 Menschen tummeln sich in den Abendstunden gleichzeitig
auf dem Marktgelände. Der Stromversorger RWE ermittelte einen Stromverbrauch
von 243.000 kWh während der Tage des Jahrmarktes.
Um meteorologische Messungen durchzuführen haben wir auf dem Gelände
eine Wetterstation installiert und Temperaturmessungen zu Fuß und
per Auto durchgeführt.
Dabei
zeigten sich Temperaturdifferenzen von 8 Grad auf 500 m Entfernung. Während
es abends im Umfeld des Marktes rasch abkühlte und nur 12-13 Grad
gemessen wurden, blieb es auf dem Jahrmarktgelände mit 20 Grad noch
angenehm warm.
Der Jahrmarkt schafft sich also durch die große Menschenmenge und
den hohen Energieverbrauch (und die damit verbundene Abwärme) sein
eigenes Klima.
Donnerwetter.de-Meteorologe Karsten Brandt hat die Studie im August 2004
auf dem Kongress der amerikanischen meteorologischen Gesellschaft in Vancouver
vorgestellt. Dort sorgte sie für Aufsehen, da sie die weltweit erste
Studie über das Veranstaltungswetter ist.
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