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Jedes Jahr auf's Neue: Waldbrände (08. Juli 1998)
   
Jedes Jahr zwischen Juni und September die gleichen Meldungen: Tote und Verletzte und tausende Hektar Wald, die ein Raub der Flammen wurden. In den Gebieten rund um das Mittelmeer steigt mit dem Juni die Waldbrandgefahr an.

 

Während bis in den Mai hinein noch Tiefdruckgebiete mit Regen auftreten, wird es im Juni meist richtig trocken.


Ein großes Tiefdruckgebiet über Sizilien bringt im gesamten
Mittelmeerraum Regen. Diese Aufnahme stammt aus dem Februar.

Von Barcelona bis Haifa fallen im Juli und August kaum noch Regentropfen und die Temperaturen steigen dramatisch an. Die Sonne scheint im Mittel pro Tag 8-12 Stunden lang und dörrt den Boden so richtig aus.

Nur noch weniger als 10 l/m2 Regen fallen im Juli und August in Athen. Bei Höchstwerten bis über 40 Grad sind dies nur die berühmten Tropfen auf den heißen Stein. In Deutschland fallen im Sommer über 60 l/m2 bei wesentlich kühleren Temperaturen und somit wesentlich geringerer Verdunstung.

Ein Waldbrand entsteht sehr leicht und ist nicht immer durch Menschen verursacht. Häufige Ursache sind Blitze von Gewittern. Schlagen diese in Bäumen oder Büschen ein, entstehen Feuer, die sich trotz Gewitterregen schnell ausbreiten können. Auch durch intensive Sonneneinstrahlung und hohe Bodentemperaturen (über 60-70 Grad werden am Boden erreicht) können auf natürliche Weise Brände entstehen. Die Hauptschuld an den Wald- und Buschbränden trägt jedoch der Mensch.
Durch Unachtsamkeit achtlos weggeworfene Zigaretten sind immer noch trotz zahlreicher Warnschilder in den Waldgebieten eine häufige Ursache der Brände. Leider werden immer wieder auch Feuer absichtlich gelegt, um später diese Landstücke für andere Zwecke zu nutzen. Der Gesetzgeber hat dieser Form der "Brandrodung" in den meisten Mittelmeerländern einen Riegel vorgeschoben.

Schlimm werden lokale kleine Brände, wenn sie durch einen starken Wind schnell zu großen Feuern werden und mit immenser Geschwindigkeit durch den Wald fegen. Durch raschen Richtungswechsel wird die Brandentwicklung unvorhersehbar und somit immens gefährlich.

Übrig bleiben nach einem schweren Waldbrand nur verkohlte Baumleichen. Der nächste Platzregen kann die Bodenschicht nun leicht abtragen. Es dauert Jahre, um einen abgebrannten Wald wieder aufzuforsten.

 


Baumleichen an der Französisch/Spanischen-Grenze nach einem heftigen
Waldbrand, der schon ein paar Jahre zurück liegt.

Überall auf der Welt, wo es klimatisch bedingt längere Trockenperioden gibt, besteht immense Waldbrandgefahr. Einige der Brennpunkte sind ebenfalls dauernd in den Medien. In diesem Jahr traf es besonders Florida.


Besonders im heißen und trockenen Sommer '98 gab es in Florida
häufig Waldbrände, die auch Menschenleben kosteten.

Kehrt durch kühlere Temperaturen und Regenwolken Ruhe im Mittelmeerraum ein, geht die Waldbrandsaison in Australien los. Zwischen Dezember und Februar ist es besonders heiß und trocken und die Feuerwehr im Dauereinsatz.


Satellitenbild der östlichen Hälfte Australiens. Am
unteren Bildrand ist Tasmanien noch zu erkennen

 

Karsten Brandt

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    "Die Tatsachen sind immer sichtbar - es kommt nur darauf an, ob man sie sehen will oder nicht."

    Arnadlo Forlani