Ein fast vergessener Waldbetrieb

Gartentipps, 15.02.2024

Waren Sie schon mal im Niederwald?

Wenn wir heute durch unsere Wälder schlendern, tun wir dies zumeist in sogenannten Hochwäldern. Als Hochwald bezeichnet man in der Forstwirtschaft einen Wald, dessen Bäume aus einem Samen herangewachsen sind.

Eine der ältesten Formen der Forstwirtschaft ist der heute nur noch selten auffindbare Niederwald. Wie der Name schon sagt, erreichen die Bäume des Niederwalds deutlich geringere Höhen, kommen selten über 8 bis 10 Meter hinaus.

In Niederwäldern machte man sich die Fähigkeit einiger Laubbaumarten (z. B. Eiche, Linde, Buche und Birke) zunutze, aus ihren Wurzelstöcken auszuschlagen. Die kleinen, am Wurzelstock gebildeten Bäumchen wurden alle 15 bis 18 Jahre abgeholzt. Neue Bäume wuchsen daraufhin nach und wurden nach spätestens 18 Jahren wieder abgeschlagen.

Bild: Marcel Lentz

In der Gegenwart sind Niederwälder unrentabel geworden. In der damals deutlich landwirtschaftlicher geprägten Gesellschaft ließen sich die kleinen Bäume jedoch vielfältig weiterverwenden. So diente deren Laub als Streu für Viehställe, die dünnen Äste und Zweige als Viehfutter. Für die damals fast ausschließlich verwendeten Kohleöfen lieferte der Niederwald zudem wertvolles Brennmaterial.

Gegenwärtig sind in Deutschland nur noch 1% der Waldfläche mit Niederwäldern bewirtschaftet.

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