Gartentipps, 02.11.2024
Ein Herz für Ecken und Nischen
Der bis zu 15 cm lange und 20 Gramm leicht Hausrotschwanz ist ursprünglich in felsigen Hochgebirgsregionen beheimatet. Häufig zeigt sich in der Gegenwart der kleine Singvogel, dessen markant orange gefärbten Oberschwanzdecken und Schwanzfedern ihm seinen Namen verleihen, aber auch in Siedlungsgebieten.
Der Hausrotschwanz liebt schwer zugängliche Ecken, Nischen und Überstande - also die Voraussetzungen, die auch Gebirgslandschaften zu genüge aufweisen.
Nahezu identische Bedingungen bot den Vögeln auch die Dachbauweise längst vergangener Tage: Als im 18. und 19. Jahrhunderte die Städte wuchsen, zog es den Hausrotschwanz immer weiter gen Norden.
Der zweite Weltkrieg bot dem Vogel mit seinen Trümmerlandschaften, so makaber es klingen mag, einen perfekten Lebensraum. Und auch heute ist der Hausrotschwanz vermehrt an Orten anzutreffen, die man auf den ersten Blick nicht als vogelgeeignetes Habitat bezeichnen würden. So bieten ihm etwa Baustellen offene Böden für seine Futtersuche - auf seinem Speiseplan stehen vor allem kleine wirbellose Tiere und Beeren - und genügend Nistmöglichkeiten.
Der Hausrotschwanz ist ein sogenannter Kurzstreckenzieher. Sein Zugverhalten ist, wie bei den meisten Zugvögeln auch, stark vom Wetter abhängig.
Die ersten mitteleuropäischen Exemplare machen sich meist in der letzten Septemberdekade auf den Weg in den warmen Süden, genauer gesagt in den Mittelmeerraum bis hin an die nördliche Grenze der Sahara und der Sinai-Halbinsel. Der Höhepunkt des Zuges wird dann Mitte Oktober erreicht.
Bereits im Januar macht sich der Hausrotschwanz dann wieder auf den Weg in unsere Breiten - die ersten Vögel treffen dann Ende Februar wieder in ihren Brutstätten ein.
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