Gartentipps, 25.12.2024
So schaffen es Standvögel durch den Winter!
Während Kraniche, Störche und andere Zugvögel in ihrem warmen Winterquartieren verweilen, sind unsere heimischen Standvögel, etwa Amsel, Kohl- und Blaumeise und das Rotkehlchen, vor allem in den Nächten kalten Temperaturen ausgesetzt.
Doch wie schaffen es die kleinen Flugkünstler ohne dickes Fell den frischen Nachttemperaturen standzuhalten?
Ähnlich wie bei uns Menschen liegt bei Vögeln die Körpertemperatur zwischen 38 und 42 °C.
Um Ihre Körpertemperatur zu bewahren, steht den Vögeln im Winter ein ausgeklügeltes Wärmetauschsystem zur Verfügung. Dieses verhindert, dass Amseln und andere Standvögel ihre Körperwärme über die meist unbefiederten Beine verlieren, indem das abwärtsfließende Blut zur richtigen Zeit seine Wärme an das Blut abgibt, welches wieder in den Körper hineinfließt.
Die Vogelbeine und -füße kühlen dann auf Werte um den Gefrierpunkt herunter; vor allem Wasservögel wie Enten profitieren zusätzlich von den "kalten Füßen" da sie sonst auf den zugefrorenen Teichen und See festfrieren würden.
Das Vogelgefieder ist ein weiterer wichtiger Überlebensfaktor in der kalten Jahreszeit. Zum einen sorgen dunkle Gefiederstellen im Winter für eine niedrige Reflektion der Sonnenstrahlung (weniger als 20%); zum anderen können die Vögel ihr Gefieder stark aufplustern. Ähnlich wie eine dicke Dauenjacke für uns Menschen bewirkt das kugelförmig aufgeblasene Gefieder, dass der Vogel so wenig Körperwärme wie möglich verliert.
Aber eine erstaunliche Anpassungsgabe allein hilft Standvögeln noch lange nicht durch harte Winter. Wenn es draußen eisig wird, müssen die Tiere für eine hohe Energiezufuhr sorgen, sonst sinkt ihre Körpertemperatur. Das schaffen sie, indem sie fettreiche Nahrung zu sich nehmen, etwa Nüsse, Samen oder Körner. Neben einer mageren Nahrungsvielfalt im Herbst und Winter haben die Vögel in dieser Jahreszeit aber auch mit der früher einsetzenden Dunkelheit zu kämpfen. Sie müssen in kürzerer Zeit mehr Futter als im Sommer auftreiben. Einige insektenfressenden Vogelarten, etwa Meisen, zeigen sich dann auch weniger anspruchsvoll - und mutieren zum Pflanzenfresser.
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