Natur-Wetter, 05.03.2016
Widersprüchliche Ansichten darüber, ob milde oder kalte Winter zu Anstieg führen.
Die Zahl der Wildunfälle hat im Jahr 2015 in vielen Regionen Deutschlands kräftig zugelegt. So stieg sie etwa im Kreis Euskirchen (NRW) um 21,1 % zum Vorjahresvergleich, der Landkreis Neumarkt (Bayern) meldet im letzten Jahr sogar einen Anstieg von 50%.
Vor allem in waldreichen Regionen der Republik machen Wildunfälle nicht selten die Hälfte aller polizeilich aufgenommenen Verkehrsunfälle aus.
Die Ursachen für den rasanten Anstieg von Wildunfällen sind vielfältig - und zum Teil auch widersprüchlich.
Während die einen den Anstieg von Wildunfällen mit milden Wintern und die in ihnen zunehmende Wildpopulation begründen, geht bei den anderen vor allem von den kalten Wintermonaten eine Gefahr aus.
So führte der Deutsche Jagdverband (DJV) in seiner Wildunfall-Statistik aus dem Jahr 2015 den leichten Rückgang der Jagdunfälle im Jahr 2014 auf den milden Winter zurück. Nach Aussage des DJV seien vielmehr harte Winter für höhere Unfallzahlen verantwortlich, da jene an den Kräften der teils ausgehungerten Tiere zehren würden. Durch den Hunger würden sie infolgedessen unvorsichtiger agieren und so zum Anstieg der Unfallzahlen beitragen.
Ob am Ende nun milde oder kalte Winter die Gefahr eines Wildunfalls erhöhen, spielt letztenendes eigentlich nur eine untergeordnete Rolle. Vielmehr sollte der Verkehrsteilnehmer wieder mehr an seine Vernunft appellieren. Besonders in der Dämmerung und vermehrt kurz nach Zeitumstellung auf Sommerzeit mehren sich jedes Jahr die Unfälle. Grund genug, ein den Sichtverhältnissen angepasstes Tempo an den Tag zu legen. Auch, wenn man es mal ein wenig eiliger haben sollte.
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