48 Stunden G-7-Gipfel = 130 Millionen Euro

Klima, 16.02.2015

Hubschrauberlandeplätze kommen, Jugendherbergen gehen, für Jugend und Klima kein Geld

Meldungen über Geldknappheit für alles was nicht sein muss, häufen sich. Auch beim Klimaschutz, oder der Jugendarbeit heißt es immer: kein Geld. Schließungen von Jugendherbergen häuften sich beispielsweise in den vergangenen Jahren. Marode oder nicht mehr zeitgemäße Ausstattung, Gästeschwund und tiefrote Zahlen zwingen immer mehr der einst so beliebten Kinder- und Jugendunterkünfte, ihre Türen auf ewig zu schließen.

Dabei sind es in vielen Fällen nicht einmal schwindelerregende Investitionen, die getätigt werden müssten, um über die Zukunft der Gästehäuser entscheiden. Den Schülern ganzer Landstriche werden so nach und nach ihre Klassenfahrtsziele genommen. Ihnen werden Orte genommen, an denen ihre soziale Entwicklung und somit ihr weiterer Lebensweg maßgeblich geprägt werden.

Düster sieht es für viele Jugendherbergen aus. Statt in deren Zukunft investiert die Politk lieber in Hubschrauberlandeplätze für zweitägige Gipfeltreffen.

An anderen Stellen zeigt man sich dagegen deutlich großzügiger. Bestes Beispiel: Der im Sommer stattfindende G-7-Gipfel auf Schloss Elmau (Bayern). An zwei Junitagen wird hier unter Aufsicht von 15.000 Polizisten zwei Tage lang dampfgeplaudert und quackgesalbt. Die Vorbereitungen auf den Gipfel laufen in der oberbayrischen Pampa übrigens schon seit längerem auf Hochtouren. Schließlich müssen für die "Gruppe der 7" Straßen saniert, Highspeed-Internetleitungen verlegt und Hubschrauberlandeplätze errichtet werden.

Die Kosten für die Annehmlichkeiten trägt der Steuerzahler: Pro Stunde kostet ihn der zweitägige Gipfel 2,708 Millionen Euro, unterm Strich: 130 Millionen Euro.

Geld, welches ohne Zweifel besser in die Sanierung in die Jahre gekommender Gästehäuser investiert wäre. Oder direkt in den Nachwuchs: Mit den Kosten für zwei Tage Gipfel ließen sich z. B. zwei Übernachtungen in einer Jugendherberge nach Wahl ermöglichen - und zwar für alle 2,7 Millionen deutschen Grundschüler.  Für die soziale und gesundheitliche Entwicklung der nächsten Generation wäre damit wenigstens etwas getan.

Glauben Sie also niemals der Politik wenn Sie sagt: kein Geld!

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