Klima, 14.01.2018
Küstenschutz geht leichter mit Sandbänken und Korallen, anstatt mit Beton und Stahl
Über einen langen Zeitraum galt Beton, Stein und Stahl als sicherster Schutz gegen Überschwemmungen an den Küsten. Überall wurden Deiche gebaut, um sich vor den möglichen Fluten zu schützen. Doch statt sich gegen die Natur zu verbünden, ist es manchmal besser sie für sich zu nutzen.
Dämme, Deiche und Sperrwerke passen sich nicht gut genug an.
In den letzten Jahren erkannte man mehr und mehr, dass all die bisherigen Maßnahmen, die man für den Küstenschutz gebaut hatte, nicht gut genug durchdacht sind. Sperrwerke und Dämme passen sich weder dem Meeresspiegel an, noch fügen sie sich gut in die Landschaft ein.
Nach dem Tsunami 2004 im Indischen Ozean begann das Umdenken.
Der Tsunami konnte die US-Küste an den Stellen, wo sich viele Korallen, Mangroven, Salzwiesen und Sandbänke befanden weniger verwüsten. Der Grund ist einfach: Die natürlichen Hindernisse bremsen die Flutwellen und sorgen für ein flaches Auslaufen der Fluten. Große Überschwemmungsflächen nehmen den Hochwasserwellen ihre Energie, bevor sie Wohngebiete erreichen können.
Immer mehr Deiche werden abgerissen und an ihre Stelle Wellenbrecher aus Feldbrocken, künstliche Riffe und aufgeschüttete Sandbänke gesetzt. Diese passen sich der Natur besser an und haben auch noch einen weiteren Nutzen: Die angelegten Gebiete, die überflutet werden können, sind ein Brutplatz für zahlreiche Vogelarten.
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