Heizung für Europa auf Störung?

Klima, 02.02.2017

Golfstrom könnte instabil werden.

Bislang galt die Strömung des Golfstroms als stabil. Doch neuste Forschungen haben ergeben, dass der Gleichgewichtszustand des Stroms durchaus gefährdet ist.

Forscher vom Scripps-Institut im kalifornischen San Diego sprechen von einer möglichen Instabilität des Golfstromes. Diese hätte zur Folge, dass es in Europa deutlich kälter wird. Unsere Heizung aus dem Süden könnte demnach "auf Störung" gehen.

Die Wärme des Golfstromes sorgt für ein milder Klima in Nordeuropa.

Die warme Wasserströmung im Atlantik kommt aus Mexiko und gelangt von dort aus nach Norden. Gelenkt wird die Strömung von Winden und der Erddrehung und kühlt sich auf seinem Weg zu uns in den Norden ab. Da das warme Wasser verdunstet, wird es auf seinem Weg immer salziger und sinkt aufgrund seiner höheren Dichte schließlich ab. Was in Europa zurückbleibt ist das milde Klima, da das abgekühlte und salzige Wasser in der Tiefe wieder nach Süden fließt.

 Bild: Sarah Bertram

Dieser so wichtige Satzgehalt des Wassers könnte in Zukunft niedriger ausfallen.

In Grönland schmilzt das Eis immer weiter und weiter. Das Schmelzwasser verdünnt die Meere und sorgt dafür, dass der Salzaustausch zwischen Atlantik und dem Indischem Ozean verringert wird. Folge des Szenarios wäre eine geringere Verdunstungsrate und infolgedessen kältere Temperaturen in Europa.

Kurz gesagt: Die Wärmeheizung aus dem Süden würde für uns lahmgelegt werden.

Wie stark sich das Ganze auswirken kann ist nicht sicher. Allerdings wird mit diesen Erkenntnissen auch klar, dass eine wichtige Komponente des Golfstroms und somit unseres Klimas zu sehr vernachlässigt wurde: Die Salzbilanz der Meere.

  Sarah Bertram
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