Klima, 12.10.2018
Immer mehr Unternehmen stellen aus weggeworfenen Lebensmitteln gesunde Produkte her. Wie ist das möglich und wie kann die Wiederverwertung dem Klima helfen?
In den deutschen Privathaushalten werden jährlich pro Kopf 81,6 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen. Die Spanne zwischen Überfluss und Defizit klafft immer weiter auseinander. Ein kreativer Umgang mit diesem Problem kann – und sollte - Abhilfe schaffen.
Mit "Müll“ Kasse machen
30 Prozent des angebauten Obstes und Gemüses verrottet. Mit den so gewonnenen Nährstoffen können schließlich wieder neue Produkte angebaut werde. Dieses einfache Prinzip machte sich beispielsweise das Clarion Hotel Post in Göteburg zunutze und richtete auf dem Dach des Hotels eine Art Garten an. Die Speisereste aus der Küche werden dort kompostiert und wieder in Lebensmittel investiert.
Es gibt aber auch noch andere, sehr kreative Ideen: Eine britische Firma namens Toast Ale verwandelt altes Brot in Bier und die Firma Rescued in Schweden stellt aus „hässlichen“ Früchten Saft her. Wie man sieht: Aus alten Lebensmitteln können neue Geschäftsideen entstehen.
Aber auch der Otto Normalverbraucher kann mit sogenannten Bokashi- Komposteimer der Lebensmittelverschwendung entgegenwirken. Naturdünger lässt sich damit ganz einfach selbst herstellen. Aber auch schon mit einem sorgfältigeren Auswählen der Lebensmittel, die man verarbeiten möchte, kann man Umwelt und Geldbeutel schonen.
Studie: Überproduktion verstärkt Klimawandel
Zudem gibt es Studien, die zeigen, dass die Lebensmittelverschwendung und die Überproduktion in den Industriestaaten den Klimawandel zusätzlich verstärken. So zeigt zum Beispiel eine wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2016, dass die landwirtschaftliche Überproduktion zu einem fünffachen Anstieg der landwirtschaftlich verursachten CO2-Emissionen führt. Zugleich hat die Landwirtschaft deutlichen Einfluss auf das Klima: Sie macht derzeit rund 20 Prozent der gesamten weltweiten CO2-Emissionen aus.
Sarah Bertram Team-Info Team-Kontakt |