Klima, 09.10.2018
Weitermachen oder System wechseln?
Genau diese Grundfrage stellt der Klimawandel.
Können wir die "externen" Nebenkosten unseres zweihundertjährigen Wirtschaftens nun einpreisen, so dass Umwelt und CO2 einen Preis bekommen? Oder funktioniert das nicht? Wenn es nicht klappt, stehen wir vor der Frage "Weitermachen oder das System wechseln?"
Angst, besser gesagt Panik, kommt nun langsam bei den "systemtragenden" Kräften auf; denn bisher ist es nicht gelungen, Umweltbelange in das kapitalistische System zu integrieren. Es gibt, besonders von ganz linker Seite, die Vermutung, dass dies überhaupt nicht zu realisieren sei.
Doch was ist die Alternative? Kollektives Wirtschaften? Ökosozialismus? Alles Projekte und Ideen, die Neuland sind. Zu groß scheinen die Risiken für den bisherigen Wohlstand. Allein die Abkehr vom Wachstumparadigma, welches zumindest CO2 und methanneutral sein muss, dürfte real mit Wohlstandverlusten verbunden sein. Kann dies in einer Demokratie durchgesetzt werden?
Die rechten Populisten in ganz Europa, nein eigentlich weltwelt, interessieren sich ja genau aus diesem Grund nicht für den Klimawandel. Es würde ein Umdenken und vielleicht auch anderes Wirtschaften erfordern. Der Populist tritt als kultureller Bewahrer der Vergangenheit auf, der die Kosten des falschen Wirtschaftens in die Zukunft, auf die nächste Generation, verlegen möchte.
Es wird spannend in den nächsten Jahren, wie der "demokratische" Kapitalismus mit der Herausforderung des raschen Klimawandels umgehen wird. Ich befürchte Schlimmes.
Karsten Brandt Team-Info Team-Kontakt |