Klima, 28.12.2023
Dann muss der Fluss halt weg!
Jahr für Jahr ärgert der Rhein mit seinem Hochwasser Anwohner zwischen Basel und Rotterdam. Die Schäden gehen regelmäßig in die Millionenhöhe und auch die modernsten und ausgeklügelsten technischen Maßnahmen gewähren keinen hundertprozentigen Schutz vor den Wassermassen.
Dabei kann die Lösung doch so einfach sein. Wenn der Fluss keine Ruhe geben will, dann kommt er halt weg. Raus aus der Stadt und irgendwohin ins Umland, wo er keine großen Schäden mehr verursachen kann. Und die neu gewonnene Fläche löst gleich noch alle Platzprobleme. Klingt utopisch und absurd? Mag sein, aber in Valencia wurde diese Idee in den 1960er-Jahren zur Realität.
Weil der Fluss Turia bei starken Regenfällen regelmäßig zu einem reißenden Strom anschwoll und zuletzt 1957 große Teile der Innenstadt Valencias überflutete, entschied man kurzerhand das Flussbett auf einer Länge von 8 Kilometern trockenzulegen und den Turia südlich der Stadt umzuleiten.
Die neu gewonnene innerstädtische Fläche sollte anschließend in eine Autobahn umgewandelt werden, doch schließlich setzte sich der Wunsch der Bevölkerung nach einem innerstädtischen Erholungsgebiet durch und so dient die Fläche nun als Park- und Freizeitanlage, die heutzutage von vielen Valencianern zu einem gemütlichen Bummel oder einem flotten Lauf genutzt wird.
Doch ob sich dieses Konzept auch auf andere, wesentlich größere, Flüsse wie den Rhein anwenden lässt, ist mehr als fraglich. Die verhältnismäßig geringen Vorteile würden den enormen Aufwand und die hohen Schäden an der Umwelt wohl kaum aufwiegen. Und man stelle sich nur mal Städte wie Köln oder Bonn ohne ihren geliebten Fluss vor der Haustür vor...
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