Rückkehr El Niños in diesem Jahr?

Klima, 07.01.2023

Was die Klimaanomalie für uns bedeuten würde.

Seit etwa drei Jahren hält sich die Wetteranomalie La Niña, einem Zirkulationssystem, welches Ozean und Atmosphäre miteinander verkoppelt, im Pazifikraum. Und zwar auf kühlende Weise - bedenklich, zählte das vergangenene Jahr 2022 in Deutschland doch zum zweitwärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

In diesem Jahr, darauf deuten derzeit alle Modelle hin, ist mit einem Ende der La Niña-Phase zu rechnen - und nach einem zunächst neutralen Übergang zwischen Januar und  März mit einem darauf folgenden Eintritt in eine wärmere El Niño-Phase.

El Niño, das Pendant zu El Niña, könnte dann weltweit vor allem im späten Frühjahr und Sommer 2023 für Rekordtemperaturen sorgen. Wir schätzen derzeit die Wahrscheinlichkeit einer starken El Niño-Phase in diesem Jahr auf über 50 Prozent ein.

Auswirkungen El Niños

Gebündelt mit dem bereits herrschenden Klimawandel würde El Niño dann für Rekordtrockenheit und Hitze im südlichen Afrika sorgen. Hohe Temperaturen und Regenarmut sind zudem in Teilen Südamerikas, etwas Venezuela und Brasilien, aber auch in Australien spürbar. In Südostasien wären Lufttemperaturen von 45 bis 50 Grad möglich, und auch an der Nordostküste der USA würden die Temperaturen deutlich über dem Durchschnitt liegen.

Die Auswirkungen auf Europa sind zwar weniger ausgeprägt und noch nicht vollumfänglich erforscht  - wahrscheinlicher als ein durchschnittliches oder gar zu kühles Jahr ist aber das Szenario eines warmen und von Trockenheit geprägten Jahres 2023.

Der zwar vergleichsweise eher geringe Einfluss El Niños auf Europa könnte das bereits schon massiv angestiegene Temperaturniveau weiter verstärken; also für noch größere Sommerhitze sorgen und noch mildere Herbst- und Wintermonate hervorbringen. Statt 11 bis 12 Grad im Jahresmittel könnten so in diesem und nächsten Jahr vielleicht 13 bis 14 erreicht werden.

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