Klima, 20.02.2017
Wetterkapriolen, Terror und politische Spannungen trocknen den Westen Afrikas aus.
Im Gebiet südlich der Sahara bahnt sich eine der schlimmsten Hungersnöte der letzten Jahre an. Seit einigen Wochen melden Hilfsorganisationen immer mehr Menschen, die unterernährt ihre Hilfsstationen aufsuchen. Von Mali über Niger, den Tschad bis in den Sudan reicht der afrikanische Hungerstreifen.
Diesmal scheint die Lage in den betroffenen Gebieten noch schlimmer zu sein als im Jahr 1983. Damals versuchten unter anderem Hilsfprojekte wie "Band Aid" und " USA for Africa" den Hunger zu stoppen. Besonders Kinder und Babys leiden unter der Mangelernährung.
Die Ursache für den Hunger ist ausbleibender Regen in der Trockensavanne. In bestimmten Mustern gibt es im Norden Afrikas alle 10-15 Jahre über mehrere Jahre hinweg Trockenphasen, in denen tropische Gewitter kaum noch Regen spenden; und auch die Tiefs der mittleren Breiten liefern sprichwörtlich nur noch den Tropfen auf dem heißen Stein.
Der Klimawandel ist nicht direkt Ursache dieser Zyklen, kann aber zusammen mit erheblichem Bevölkerungswachstum und (islamistischem) Terror in den einzelnen Staaten die Lage für die Menschen vor Ort noch prekärer machen.
Hilfe läuft aktuell nur schleppend an, die Welt hat zur Zeit "andere Probleme". Europa und die USA sind etwa mit dem Aufstocken der Waffenetats und dem Messen mit dem alten Rivalen Russland beschäftigt.
Hungerkatastrophen wie zur Zeit in Afrika werden in Zeiten eines heißer und trockener werdenden Klimas die Sehnsucht nach Europa eher verstärken. Langfristig hilft Afrika nur eine vernünftige Entwicklungshilfe, die auch unabhängig von Geberstaaten laufen kann - denn diese sind zumeist selbst "gescheitert" und bereichern nur kleine Eliten.
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