Schnee als Event

Klima, 11.02.2016

Der Wintersport in den Mittelgebirgen ist tot.

Mitten in der Karnevalszeit erreichte uns die Nachricht über Spiegel Online, dass die Bundesregierung die meisten Skigebiete in den Mittelgebirgen aufgrund des Klimaswandels aufgegeben habe.

Diese Entscheidung ist auch richtig, denn große Investitionen in den Wintersport machen unterhalb von 1.000 m, in wenigen Jahren unterhalb von 2.000 m, keinen Sinn mehr. Die Anzahl der Schneetage geht zu stark zurück.

Dabei hat der klassische Wintersport eine erst sehr junge Geschichte - so richtig populär ist er erst nach dem 2. Weltkrieg geworden. Wintersportfans stürmten damals in Scharen die Skigebiete. Mit den immer weiter steigenden Kosten des Sports, in Zermatt etwa schlägt der Preis für den Sechs-Tage-Skipass mittlerweile mit etwa 350,00 Euro zu Buche, dem hohen Unfallrisiko und einer schrumpfenden Mittelschicht in Mitteleuropa ist die Geschichte des Wintersports - zumindest als Massenereignis - vorbei.

Auf der anderen Seite wird der Schnee zum Ereignis. Wir feiern ihn dann, wenn er fällt. Tausende ziehen dann kollektiv zum Schneespaß, besser zum Schneefest, in die Mittelgebirge. Der klassische Wintersport ist tot, es lebe der Schnee als Event.

Dr. Karsten Brandt / Weißer Stein

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