Klima, 22.04.2018
Die Kerzen im Ikea müssen einfach immer mit
Der Song der Toten Hosen mit dem Titel „Warum werde ich nicht satt?“ beschreibt das häufige Problem des Immer-mehr-haben-wollen der Konsumenten. In der westlichen Welt gibt es ein Überangebot an allem möglichen Kram. An allen Ecken wird für ganz unterschiedliche Sachen geworben und wir haben das Gefühl diese Dinge unbedingt haben zu müssen.
Jeder, der schon einmal bei Ikea war, kennt das klassische Phänomen: An den Kerzen und den Bilderrahmen am Ende des Einrichtungshauses kommt niemand vorbei. Obwohl man manche Dinge einfach nicht mehr braucht, kommen sie trotzdem in den Einkaufswagen. Zuhause landen sie dann meist in irgendeiner Ecke und geraten nicht selten in Vergessenheit.
Bekommen wir einfach nicht genug? Brauchen wir immer mehr, um uns besser zu fühlen? Einige Experten in Sachen Umwelt- und Sozialverträglichkeit sind der Meinung, dass sich die Anzeichen an Sättigung bei westlichen Konsumenten langsam aber sicher einstellt. Die Kleiderschränke sind oft viel zu voll und der Keller quillt über von längst vergessenen Jacken, Inlinern und Co.
Doch zumindest die Zahlen des Einrichtungshauses Ikea zeigen genau das Gegenteil: Im zurückliegenden Geschäftsjahr stieg der Umsatz des schwedischen Riesen um 12% auf 33,8 Mrd. €, insgesamt wurden 884 Mio. Besuche von Kunden gezählt (+8%). Wir streben meist immer noch nach zusätzlichen Anschaffungen, auch wenn diese eigentlich nicht gebraucht werden.
Immer wieder neu entstehende Trends sorgen dafür, dass wir das Gefühl haben diese Sachen unbedingt haben zu müssen. Laufend werden neue Produkte kreiert und die Werbung gaukelt uns vor, dass wir uns mit diesen Dingen besser fühlen als vorher. Dass man sich nicht glücklich kaufen kann, ist uns allen wohl bewusst.
Doch das für kurze Zeit entstandene Glücksgefühl, das beim Kaufen entsteht, wollen wir wohl trotzdem nicht missen. Das schadet nicht nur uns, sondern leider auch häufig unserer Umwelt und dem Klima.
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