Klima, 23.06.2018
Tigris im Irak trocknet aus. Ist der türkische Staudamm verantwortlich?
Wasserknappheit ist eine von vielen Umweltkatastrophen, die besonders dramatische Auswirkungen auf das Leben der Menschen haben können. Derzeit führt der Tigris im Irak bedenklich wenig Wasser und viele Iraker machen einen geplanten Großstaudamm, den Ilisu-Staudamm, in der Türkei dafür verantwortlich. Die Ursachen sind jedoch umstritten.
Drei Länder kämpfen um das Wasser
Da der Fluss durch die Türkei, Syrien und den Irak fließt, kommt es immer wieder zu Konflikten um das Lebensgut Wasser. Für die jetzige Situation macht der nationale Sicherheitsrat des Irak die Türkei verantwortlich. Der türkische Präsident Erdogan habe mit der Aufstauung des Tigris durch den Ilisu-Großstaudamm begonnen – dieser bestreitet die Anschuldigungen. Das Großprojekt ist stark umstritten, da durch die geplante Aufstauung der Wassermassen zahlreiche Täler gefährdet sind. Außerdem ginge es hier klar um eine Machtfrage und weniger um Energieerzeugung.
Inwieweit spielt der Klimawandel aktuell eine Rolle?
Das Land habe derzeit zu wenig Niederschlag zu verzeichnen und man geht davon aus, dass vor allem diese Tatsache eine Ursache für den niedriegen Wasserstand des Tigris im Irak ist. Auch die bereits bestehenden Talsperren bei Quellflüssen des Tigris in der Türkei und im Iran seien ein Problem für den Irak. Halten die geringen Regenfälle weiter an, wird der Kampf um das Wasser vermutlich noch verstärkt werden. Wer Wasser hat, hat Macht.
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