Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Freitag, 23.01.2009, 07:30 Uhr


Starker Südwind hat über Nacht in höheren Lagen frische Triebschneeablagerungen geschaffen. Die Verfrachtungen treten bisher eher kleinräumig auf, können aber leicht gestört werden. Entstehende Schneebretter sind oft nur klein, bedingen im Steilgelände aber eine erhöhte Absturzgefahr.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht oberhalb 1800 m vom Oberallgäu bis zu den bayerischen Voralpen eine erhebliche Lawinengefahr, darunter ist die Lawinengefahr als gering einzustufen. Im Chiemgau und Berchtesgadener Land besteht eine mäßige Lawinengefahr.

Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen oberhalb 1800 m im kammnahen Steilgelände der Hangrichtung Nordwest über Ost bis Südost sowie in Schattenhängen hinter Hangkanten und frisch eingewehten Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch einzelne Skifahrer oder Snowboarder, die Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. Mit dem erwarteten Temperaturanstieg und bei Regen ist bis in mittlere Lagen zunehmend vor allem aus triebschneebeladenen, felsdurchsetzten Steilhängen mit der Selbstauslösung mittlerer Lockerschnee- und Schneebrettlawinen zu rechnen.

Schneedecke:
Das Neuschneepaket der letzten Tage hat sich gesetzt und bis in mittlere Lagen gut mit der Altschneedecke verbunden, die von Harsch- und aufgebauten Zwischenschichten geprägt ist. In höheren Lagen hat sich sonnseitig dünner Bruchharsch gebildet, auf dem eine Reifschicht liegt. Schattseitig ist der Schnee pulvrig, die Verbindung des Neuschneepakets der letzten Tage ist aber vor allem im Westen durch eingelagerte schwache Zwischenschichten oft noch nicht ausreichend. Durch den starken Wind aus Süd sind im kammnahen Steilgelände neue Triebschneeansammlungen entstanden. Diese treten bisher nur kleinräumig auf, sind aber sehr störanfällig, weil Oberflächenreif oder lockerer, aufgebauter Schnee überdeckt werden.

Hinweise und Tendenz:
Heute setzt von Westen her Niederschlag ein, der bis in mittlere Lagen als Regen fällt. Die Temperaturen steigen tagsüber in 2000 m bis auf +4 Grad an. Am Wochenende erreichen uns die nächsten Tiefausläufer mit niederschlagsreichem Wetter. Die Lawinensituation wird sich nicht entspannen. Skitouren und Unternehmungen abseits gesicherter Pisten verlangen derzeit Vorsicht und überlegt Routenwahl.


Gefahrenstufen regional
Z-o: oberhalb 1800m - frischer Triebschnee
Z-u: unterhalb 1800m

Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 3)
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 3)
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 3)
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 3)
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2 (im Tagesverlauf 3)
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 3)
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2 (im Tagesverlauf 3)
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 3)
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Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayerischen Landesamt für Umwelt