Lawinenlagebericht Bayern

Lawinenbericht, 01.02.2009

Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Sonntag, 01.02.2009, 07:30 Uhr


In den Hochlagen ist die Schneedecke in steilen Schattenhängen nur mäßig verfestigt. Ansonsten ist die Schneedecke weitgehend stabil. Der Neuschnee der zurückliegenden Woche liegt noch locker auf der Altschneedecke, wird in den kommenden Tagen bei Föhnsturm aber stark verfrachtet werden.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht vom Allgäu bis zum Werdenfelser Land und in den Berchtesgadener Alpen in den Hochlagen eine mäßige Lawinengefahr, ansonsten ist die Lawinengefahr als gering einzustufen.

Vereinzelte Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen oberhalb 2000 m im Steilgelände der Hangrichtung Nordwest über Nord bis Nordost sowie in steilen, schattigen Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist bei großer Zusatzbelastung, z.B. durch eine Skifahrergruppe ohne Abstände oder auch durch einen einzelnen Bergsteiger zu Fuß, eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich.

Der örtlich vorhandene Neuschnee kann im sonnenbeschienenen, felsdurchsetzten Steilgelände kleine oberflächliche Lockerschneerutsche bilden. Mit darüber hinausgehenden Selbstauslösungen von Lawinen ist nicht zu rechnen.


Schneedecke:
Der Neuschnee, die in der zurückliegenden Woche in der östlichen Hälfte der Bayerischen Alpen ohne Windeinfluss gefallen ist, liegt spannungsfrei auf einer weitgehend stabilen Altschneedecke.
Die Altschneedecke ist in allen Regionen an der Oberfläche sehr wechselhaft: Harsch, windgepresster Schnee und auch Pulver wechseln sich auf engem Raum ab. Die in der Schneedecke zu findenden Harschschichten werden langsam dünner und verlieren damit vor allem in Schattenhängen an stabilisierender Wirkung. Gleichzeitig führt die anhaltende aufbauende Umwandlung in der Schneedecke dazu, dass die Zwischenschichten bindungsärmer werden. In den Hochlagen wird damit der Schneedeckenaufbau schattseitig langsam schlechter und wieder störanfälliger.


Hinweise und Tendenz:
Heute gibt es noch einmal Hochnebel in den Tallagen und Sonne auf den Bergen. Die Temperaturen in 2000 m liegen um -4 Grad. Der Wind bleibt noch schwach. Gegen Abend wird sich jedoch eine Föhnlage aufbauen und in den kommenden Tagen milde Temperaturen und vor allem Föhnsturm in den Gipfellagen mit sich bringen. Vor allem dort, wo lockerer Neuschnee vorhanden ist, werden sich frische Einwehungen bilden, die Lawinengefahr wird ansteigen.


Gefahrenstufen regional
Z-o: Hochlagen - Schneedeckenaufbau!
Z-u: in tiefen und mittleren Lagen - stabile Verhältnisse

Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 1
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 1
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayerischen Landesamt für Umwelt




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