Lawinenlagebericht Bayern

Lawinenbericht, 08.02.2009

Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Sonntag, 08.02.2009, 07:30 Uhr


Oberhalb von 1800 m sind in Schattenlagen noch störanfällige Triebschneeansammlungen anzutreffen. Bei anhaltenden Schneefällen und aufkommenden Wind kann die Lawinengefahr in der zweiten Tageshälfte auf erheblich ansteigen.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es herrscht oberhalb von 1800 m allgemein eine mäßige Lawinengefahr. Unterhalb von 1800 m ist die Lawinengefahr gering.

Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen oberhalb von 1800 m in Bereichen älterer Triebschneeansammlungen vorwiegend im Steilgelände der Hangrichtung Nordwest über Nord bis Ost sowie in eingewehten, schattseitigen Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung eine Auslösung von kleinen bis mittleren Schneebrettlawinen möglich. Der Neuschnee der bei wenig Wind gefallen ist und locker auf der Altschneedecke liegt, hat zum Zeitpunkt der Lageberichtserstellung noch keine Auswirkung auf die Lawinengefahr. Bei aufkommendem Wind können sich jedoch sehr schnell Triebschneeansammlungen bilden, die leicht zu stören sind. Mit der Selbstauslösung von Lawinen ist aufgrund der gesunkenen Lufttemperaturen nicht zu rechnen.


Schneedecke:
Vom Allgäu bis zum Werdenfelser Land fielen seit gestern bis in die Morgenstunden bei wenig Wind verbreitet 10 cm, weiter östlich 5cm Neuschnee. Dieser liegt oberhalb der Waldgrenze auf einer sehr unregelmäßigen Altschneedecke aus einem teilweise tragfähigen Windharschdeckel und stellenweise vereister Schneeoberfläche. In reinen Schattenlagen, die vom Wind nicht betroffen waren, war vor dem Schneefall die Schneeoberfläche sogar noch stellenweise pulverig. Sonnseitig liegt der Neuschnee auf einem tragfähigen Schmelzharschdeckel. Darunter ist der Schnee aufbauend umgewandelt und locker. Oberhalb von 2000 m sind vor allem schattseitig ältere Triebschneeansammlungen zu beachten die noch störanfällig sind. Das Schneedeckenfundament insgesamt ist vielerorts von markanten Schwimmschneeschichten geprägt, die aber derzeit nur sehr schwer zu stören sind. Unterhalb von 1600 m ist der Schnee aufgrund des Föhns der letzten Tage zunehmend feucht geworden.


Hinweise und Tendenz:
Für heute sind weitere Schneefälle angekündigt. Je nach Umfang und bei aufkommenden Wind kann die Lawinengefahr in der zweiten Tageshälfte ansteigen.



Gefahrenstufen regional
Z-o: oberhalb 1800m - Triebschnee
Z-u: unterhalb 1800m - stabile Schneedecke

Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2 (im Tagesverlauf 3)
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2 (im Tagesverlauf 3)
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2 (im Tagesverlauf 3)
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayerischen Landesamt für Umwelt




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