Lawinenbericht, 10.02.2009
Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Dienstag, 10.02.2009, 07:30 Uhr
Stürmischer Wind hat den Neuschnee der Vortage stark verfrachtet und frische Triebschneeansammlungen geschaffen, die örtlich sehr störanfällig sind. Oberhalb der Waldgrenze sind an vielen Steilhängen Gefahrenstellen anzutreffen, an denen es bereits bei geringer Zusatzbelastung zur Auslösung von Schneebrettlawinen kommen kann.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht oberhalb der Waldgrenze eine erhebliche Lawinengefahr. In tieferen Lagen ist die Lawinengefahr allgemein mäßig.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen oberhalb der Waldgrenze in Bereichen frischer Triebschneeansammlungen vorwiegend im Steilgelände der Hangrichtung Nordwest über Nord bis Südost, vor allem hinter Hangkanten und in eingewehten Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung eines einzelnen Skifahrers oder Snowboarders eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. In sehr steilen, eingewehten Hangzonen sind vereinzelt auch Selbstauslösungen oberflächlicher Schneebrettlawinen möglich. In tiefen Lagen kann es auf Grund der milden Temperaturen zur Bildung kleiner Feucht- und Nassschneelawinen kommen, die auf dem Boden abgleiten.
Schneedecke:
In den Bayerischen Alpen weht seit gestern ein stürmischer Wind aus Südwest bis West. In der Folge gibt es umfangreiche Verfrachtungen des am Vortag gefallenen Neuschnees. Die entstandenen Triebschneeansammlungen sind unterschiedlich gut mit der Altschneedecke verbunden. Das liegt daran, dass der Neuschnee auf einer sehr unregelmäßigen Altschneedecke abgelagert wurde, die kleinräumig wechselte zwischen tragfähigem und brüchigem Windharschdeckel, vereisten Stellen und pulverigen Bereichen. Die Altsschneedecke in sich ist stark aufbauend umgewandelt und locker, aber relativ stabil. Störanfällig sind vor allem die frisch entstandenen Triebschneeablagerungen.
Hinweise und Tendenz:
Heute ist es in den Bergen stürmisch und sehr mild, mit Temperaturen in 2000 m um 0 Grad. Nach Durchzug der Sturmfront wird in den nächsten Tagen mit einem markanten Temperaturrückgang erneut Schneefall einsetzen. Eine Entspannung der Lawinenlage ist derzeit nicht in Sicht.
Gefahrenstufen regional
Z-o: oberhalb der Waldgrenze - frischer Triebschnee
Z-u: unterhalb der Waldgrenze - kleine Bodenlawinen
Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayerischen Landesamt für Umwelt