Lawinenbericht, 05.03.2009
Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Donnerstag, 05.03.2009, 07:30 Uhr
In den Hochlagen sind frische, störanfällige Einwehungen entstanden. Daneben bleiben in kammnahen, schattseitigen Steilhängen und in schattigen Rinnen und Mulden oberhalb der Waldgrenze alte Triebschneeablagerungen zu beachten. In tiefen Lagen ist die Schneedecke weitgehend stabil.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht in den Hochlagen erhebliche, ansonsten mäßige Lawinengefahr.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen allgemein oberhalb der Waldgrenze, im kammnahen, schattseitigen Steilgelände der Hangrichtungen Nordwest über Nord bis Ost sowie in steilen, schattigen Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung, z.B. durch eine Gruppe von Skifahrern oder Schneeschuhgehern ohne Abstände, eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. In den Hochlagen über 2000 m ist darüber hinaus dort wo frisch eingewehter Triebschnee liegt, bereits bei geringer Zusatzbelastung eine Auslösung von Schneerbettlawinen möglich.
Die Gefahr der Selbstauslösung von Lawinen ist deutlich zurückgegangen. Nur noch vereinzelt kann es vor allem dort, wo sich Risse in der Schneedecke gebildet haben, zur Entstehung kleiner Nassschneelawinen kommen, die auf dem Boden abgleiten.
Schneedecke:
Im bayerische Alpenraum war es gestern recht stürmisch. In hohen, kammnahen Lagen wurde der liegenden Schnee teilweise stark verfrachtete, so dass neue, störanfällige Triebschneeablagerungen entstanden sind. Darüber hinaus gibt es in Schattenhängen immer noch ältere Triebschneeablagerungen, die wenig Bindung zur Altschneedecke haben und damit störanfällig bleiben. Ansonsten ist die Schneedecke recht stabil. Das schwache Schneedeckenfundament ist zwar unverändert vorhanden, durch den gut gesetzten, darüberliegenden Schnee derzeit aber ohne wesentliche Bedeutung für die Lawinenlage.
In tiefen und mittleren Lagen ist ein teil tragfähiger, teils brüchiger Harschdeckel anzutreffen. Darunter ist die Schneedecke feucht, örtlich bis zum Boden durchnässt.
Hinweise und Tendenz:
Im Tagesverlauf soll es kälter werden und von Westen her zu schneien beginnen. Für das Wochenende sind weitere Schneefälle angekündigt, so dass die Lawinengefahr dann auch in den mittleren Lagen wieder ansteigen wird.
Gefahrenstufen regional
Z-o: Hochlagen - frische Einwehungen
Z-u: in tiefen und mittleren Lagen - Nassschnee, alter Triebschnee
Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayerischen Landesamt für Umwelt